Was hilft bei Arthrose und Rheuma?
Selbstmanagement

Was hilft bei Arthrose und Rheuma? Tirolturtle im Tanzsalon

Zuletzt aktualisiert am 10. September 2024 von tirolturtle

Was hilft bei Arthrose und Rheuma? Ich habe den ersten Tanz-Salon der Österreichischen Rheumaliga besucht.

Was hilft bei Arthrose und Rheuma? Die Antwort ist Tanzen!

Ob Tanzen bei Arthrose und Rheuma hilft, daran habe ich bisher noch nicht gedacht. Beim Tanzen denke ich vielmehr an die unzähligen Discobesuche, durchtanzten Nächte in jungen Jahren und an meine Lieblings-Discomusik aus den 70er, 80ern und 90er Jahren.

Was ich damit sagen möchte: Ich tanze für mein Leben gern. Immer schon. Erst kürzlich habe ich einen runden Geburtstag gefeiert. Na ja, drei Jahre sind das auch schon wieder her.

Was habe ich gemacht? Nein, keinen Kurzurlaub, nein, kein gediegenes Essen. Nein, keine gewöhnliche Party. Ich habe mir eine DJane bestellt und Discomusik rauf und runter spielen lassen und die ganze Nacht durchgetanzt. Die Gäste mussten notgedrungen mitmachen.

Überhaupt bewege ich mich gern und mache Sport. Welche Sportarten ich am liebsten mag und die auch durchaus mit Arthrose in den Gelenken möglich sind, beschreibe ich im Blogbeitrag Arthrose und Sport.

Tanzen zählt ja letztlich auch zu (sportlicher) Bewegung. Und es löst ähnlich wie Sport Glücksgefühle aus.

Gern bin ich also der Einladung gefolgt, an Österreichs erstem Rheuma Tanzsalon in Innsbruck teilzunehmen. Die Österreichische Rheumaliga und das Pharmaunternehmen AbbVie hatten dazu eingeladen.

Was hilft bei Arthrose und Rheuma? Tanzen!

Allein in Tirol leiden fast 200.000 Menschen unter Rheuma, eine Volkskrankheit mit 400 verschieden Krankheitsbildern.

Mit der Initiative „Rheuma Tanzsalon“ sollen neue Wege der Therapiebegleitung aufgezeigt und auf Tanzen als geeignete Sportart und Freizeitgestaltung für Betroffene hingewiesen werden.

Schon sanfte Bewegungen zur Musik, die man auch allein oder im Sitzen ausüben kann, machen fröhlich und fit.

In den nachfolgenden Statements erklären Gertraud Schaffer, Präsidentin der Österreichischen Rheumaliga und Daniela Haertel von AbbVie, die Idee.

In Bewegung bleiben ist für alle Menschen unerlässlich, um in Form und vital zu sein.

Für Menschen mit chronischen Erkrankungen, wie entzündlichem Rheuma, ist sie eine wesentliche Säule der Therapie. Denn sie kann Beschwerden bei Rheuma lindern.

Beim „Rheuma bewegt“-Tanzsalon stehen vor allem die Freude an der Musik und das Gemeinsame im Vordergrund.

Deshalb sind neben Rheuma-Betroffenen jeden Alters auch deren Familien und Freunde eingeladen. Jeder, der Lust zu tanzen und auf ein paar unbeschwerte Stunden hat, ist herzlich willkommen.

Die rhythmischen Bewegungen lassen Schmerzen vergessen, verbessern Beweglichkeit und Motorik und schaffen gute Laune.

Tanzen stärkt zudem die eigene Körperwahrnehmung. Dies alles wirkt sich auf den Therapieerfolg bei rheumatischen Krankheiten positiv aus.“ 

 

Persönlich bin ich nicht von Rheuma betroffen. Da aber auch die degenerative Gelenkerkrankung Arthrose zu den über 400 Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises zählt, hat mich die Veranstaltung als Gesundheits- und Arthrose Bloggerin naturgemäß interessiert. 

Dennoch hegte ich Zweifel. Würde so eine Veranstaltung überhaupt jemand besuchen? Und wenn ja, würden sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch trauen mitzumachen? Beides kann ich bejahen. Die Veranstaltung war sehr gut besucht und alle tanzten mit Begeisterung mit.

In dem folgenden Video siehst du Anleitungen von Tanzprofi und Coach Gerhard Egger. Die Videos zeigen erste Aufwärm-Übungen wie zum Beispiel „den Geschirrspüler einräumen“ oder einen“ einen Luftballon nach oben schubsen“ und damit erste Schritte für die Choreografie.

 

 

Diese Übungen hätte sogar mein Mann hinbekommen, der ein künstliches Kniegelenk hat und ein Tanzmuffel ist. Knieschmerzen und später die künstlichen Gelenke gelten übrigens immer noch als seine Ausrede, warum mein Partner nicht tanzen möchte. Doch diese Tanzschritte und Übungen hätten auch ihm und seinen Kniegelenken gutgetan.

Doch eigentlich sind solche Ausreden sogar kontraproduktiv.

Tanzen wirkt sich nämlich positiv auf den Therapieerfolg bei rheumatischen Erkrankungen aus. Das haben auch die anwesenden Rheumatologen beim ersten Tanzsalon im Haus Vier und Einzig in Innsbruck bestätigt.

Mit dabei beim ersten Tanzsalon war OA Dr. Wolfgang Halder, Initiator der Rheumaschule Tirol, Obmann des Sozialmedizinischen Vereins Tirol und Leiter der Rheuma-Ambulanz und Rheuma-Station am Krankenhaus Hochzirl.

 

 

 

 

Auch der Rheuma-Spezialist Dr. Stephan Kroesen von der Rheumapraxis in Hall in Tirol tanzte fleißig mit und stand den Teilnehmer*innen als Experte zur Verfügung.

Im Dialog mit Tanzsalon-Organisatorin Daniela Haertel, bestätigt auch er, dass sich Tanzen bei Rheuma positiv auswirkt. 

Was hilft bei Arthrose und Rheuma? Erster Rheuma Tanzsalon 

Mir persönlich hat der Rheuma-Tanzsalon gut gefallen. Zudem hätte ich nicht damit gerechnet, dass das Interesse der Betroffenen so groß ist, am Samstagnachmittag das Tanzbein zu schwingen.

„Dancing Star“ Gerhard Egger als Coach und Experte für therapeutischen Tanz entpuppte sich einfühlsamer Tanzlehrer. Schon nach wenigen Minuten hatte der Tiroler Tanzprofi das Eis gebrochen und die Begeisterung für das Tanzen und der Freude an Bewegung geweckt.

Mit Gerhard Egger habe ich mich über Arthrose in den Händen unterhalten. Was das mit dem Tanzen zu tun hat?

Nun, ich kenne das aus persönlicher Erfahrung. Es schmerzt ungemein, wenn etwa der männliche Handschlag beim Begrüßen zu fest ausfällt. Dasselbe kann beim Tanzen passieren.

Drückt der Tanzpartner die Hände, Finger und Daumen der Tanzpartnerin zu fest, kann das schmerzhaft sein. Und zwar dann, wenn man – so wie ich – von Rhizarthrose, Heberden- und Bouchard Arthrose (das sind Arthrosen in den Daumen-, Fingerend- und Fingermittelgelenken) betroffen ist.

 Gerhard Egger riet mir und andere betroffenen Frauen, dies dem Tanzpartner gleich vorweg mitzuteilen. Denn nur so macht das Tanzen Spass. 

Mein Tipp: Möchtest du mehr über Rheuma erfahren, und wissen, welche Plattformen und Selbsthilfegruppen für Rheuma es im deutschsprachigen Raum gibt, dann hilft dir meine Übersicht über Rheuma Plattformen weiter.

Zudem habe ich am Tiroler Rheumatag teilgenommen und zusammengefasst, was die Fachärzte und Rheumatologen zum Thema Rheuma und Arthrose zu sagen haben.

Was mich besonders freut: Mein Arthrose Blog zählt zu den Top Rheuma-Blogs in Österreich, Deutschland und der Schweiz.

Hinweis: Die hier geteilten Informationen sollen zur Stärkung der persönlichen Gesundheitskompetenz beitragen, ersetzen aber in keinem Fall die ärztliche Diagnose, Beratung und Behandlung.

Foto: Fotolia, Videos: Egger

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2 Comments

  • Reply Otto Weinberger 24. September 2017 at 21:24

    Arthrose in sprunggelenk was soll ich machen. Ich tanze gerne aber wenn ich mehr als eine halbe Stunde tanze dann habe ich nächsten Tag Probleme mit dem sprunggelenk bitte um Hilfe
    Mfg Otto weinberger fliegerweg 35 1220 wien

    • Reply tirolturtle 25. September 2017 at 11:18

      Lieber Otto Weinberger, das finde ich schon mal schön, dass sich zum Blogbeitrag „Tanzen mit Rheuma“ ein Mann meldet und auch das Tanzen gerne mag.
      Das ist natürlich bedauernswert, dass das Sprunggelenk schon nach einer halben Stunde „Einsatz“ am nächsten Tag schmerzt. Vielleicht könntest du
      mal mit einem Physiotherapeuten und Orthopäden darüber sprechen oder hast es schon gemacht. Ich kann dich gerne in meiner Faceboogruppe Arthrose Forum Austria – Hilfe, Infos, Tipps (https://www.facebook.com/groups/arthroseforumaustria) einladen. Da gibt es vielleicht auch den einen oder anderen Tipp für dich! liebe Grüße Barbara Egger – http://www.tirolturtle.at

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