Arthrose Fibromyalgie und Hüft-TEP
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Arthrose Fibromyalgie und Hüft-TEP: Gewichts-management hilft!

Zuletzt aktualisiert am 11. Januar 2024 von tirolturtle

Arthrose, Fibromyalgie und Hüft-TEP: Christina erzählt, wie sie mit konsequentem Gewichtsmanagement wieder in Bewegung gekommen ist.

Arthrose, Fibromyalgie und Hüft-TEP. Christina Schöffmann aus Bad Tölz ist davon betroffen. Sie leidet unter Arthrose, hat 2021 ein künstliches Hüftgelenk bekommen, ihr wurde eine Fibromyalgie diagnostiziert und sie hat eine vererbte Fettverteilungsstörung.

Christina ist seit 2022 Mitglied in der Arthrose Forum Austria Selbsthilfe. In dieser digitalen Selbsthilfegruppe tauschen sich mittlerweile über 1.300 Mitglieder aus.

Kürzlich habe ich an die Community in der Arthrose Forum Austria Selbsthilfe folgende Frage gestellt:

Bitte um eure Tipps zum Thema Arthrose und Ernährung: Worauf schwört ihr? Was hilft euch? An welche Regeln haltet ihr euch? Was tut euch gut?

Christina hat dazu folgende Antwort gegeben:

Täglich Obst, viel Gemüse, ganz wenig Fleisch, höchstens 2-mal die Woche, null Alkohol, täglich drei bis vier Liter Wasser, zum Frühstück Müsli mit frischem Obst und Joghurt verrührt und schwarzen Kaffee, ganz wenig bis gar keine Süßigkeiten (Gummibärchen dürfen dazu nicht in meiner Nähe sein :-)), Vollkornbrot, Vollkornsemmel und damit habe ich es auch geschafft bis jetzt knapp 43 kg abzunehmen!

Diese Antwort hat zuallererst meinen Respekt verdient, den ich Christina direkt ausgedrückt habe. Gleichzeitig bat ich Christina darum, ihre Geschichte zu erzählen und einen Gastbeitrag für meinen Blog zu schreiben.

Arthrose und Gewichtsmanagement ist für viele Betroffene kein einfaches Thema. Siehe dazu den persönlichen Erfahrungsbericht meiner besseren Hälfte über Kniearthrose und Übergewicht.

Übergewicht bei Arthrose und zu wenig Bewegung: ein Teufelskeis!

Zum einen zählt das Gewichtsmanagement bei Arthrose in Hüfte und Knie zu den Eckpfeilern jeder konservativen Arthrose Behandlung und Arthrose Selbstmanagement.

Zum anderen ist die Bewegung ein weiterer wesentlicher Eckpfeiler. Doch wie in Bewegung bleiben, wenn die Schmerzen so stark sind, dass man sich kaum noch bewegen kann.

Ein Teufelskreis also, denn zu wenig Bewegung wirkt sich wiederum gegenteilig auf ein positives Gewichtsmanagement aus.

Arthrose Fibromyalgie und Hüft-TEP: Christina erzählt ihre Erfolgsstory!

Auch Christina fasste den Entschluss, den Teufelskreis aus zu viel Gewicht und zu wenig Bewegung zu durchbrechen und das trotz eines schicksalhaften, äußerst ungünstigen gesundheitlichen Gesamtpaktes.

Mit mutiger Entschlossenheit und Konsequenz hat sie das auch geschafft! Christina ist mithilfe eines aktiven Gewichtsmanagements wieder in Bewegung gekommen und hat dadurch auch wieder mehr Lebensqualität.

Hier ist ihre Geschichte:

Arthrose Fibromyalgie und Hüft-TEP

 

Wie versprochen meine Geschichte, ich besitze seit November 2021 eine Hüft-TEP rechts. Dabei ist nicht alles reibungslos verlaufen.

Meine Hüftarthrose begleitete mich viele Jahre. Ich war bei einigen Orthopäden und wurde darauf hingewiesen, dass meine Schmerzen mit meinem Gewicht zu tun haben könnten.

Dass nicht immer alles so ist, wie es auf den ersten Blick scheint, zeigte sich, nachdem ich einen Rheuma-Spezialisten aufgesucht hatte. Es wurde eine Fibromyalgie diagnostiziert und damit wurde auch erstmals erkannt, woher meine Schmerzen kamen.

Kombiniert mit den Arthrosebeschwerden im Hüftgelenk und 125 Kilogramm Gewicht hatte ich also ein ziemliches Paket zu tragen. Im wahrsten Sinne des Wortes. Es musste also etwas passieren.

Zum einen habe ich mich für eine Hüftgelenkersatz-OP entschieden, zum anderen wollte ich mein Gewichtsmanagement in Angriff nehmen. Aber dazu später mehr.

Allein bis ich in der Klinik vorstellig werden konnte bzw, einen Termin bekam, dauerte es vier Monate und dann noch weitere vier Monate bis zur OP.

Im November 2021 war es dann endlich so weit. Ich bekam ein neues Hüftgelenk eingesetzt. Die Freude darüber währte leider nur knapp vier Wochen. Es kam zu einer bakteriellen Entzündung mit dem Staphylokokken Aureus Keim an der OP-Narbe. Eine weitere OP wurde deshalb nötig.

Meine künstliche Hüfte und ich hatten also einen schweren Start. Der behandelnde Orthopäde prognostizierte mir, dass die neue Hüfte mit meinem Gewicht nicht über viele Jahre halten würde.

Für mich war damit der Tiefpunkt erreicht. Ich heulte ohne Ende. Nein, das wollte ich nicht, das konnte nicht sein. Also musste sich etwas ändern oder noch besser: Ich musste mich ändern, meinen Lebensstil umkrempeln und ab sofort auf mein Gewichtsmanagement achten.

Gesagt, getan! Ich verzichte komplett auf Süßigkeiten. Täglich trank ich vier Liter Wasser.

Bewegung war fürs Erste nicht möglich, da ich gesamt fünf Monate mit Krücken gegangen bin.

Nach ca. drei Monaten stellte ich auch meine Ernährung komplett um:

  • viel Obst
  • Gemüse
  • Vollkornbrot
  • und wenig Fleisch und Wurst.

Die ersten fünfzehn Kilogramm Körpergewicht waren nach vier Monaten weg. Ich gewann dadurch immer mehr Bewegungsspielraum und auch mehr Selbstsicherheit.

Ab April 2022 signalisierte mir mein Körper immer stärker:  Hey, du schaffst das.

Ich begann mit dem Hometrainer zu trainieren und täglich spazieren zu gehen. Im Juli 2022 waren bereits leichte Bergwanderungen möglich.

Überhaupt klappten nun viele Dinge im Alltag wieder besser. Das Abnehmen gelang mir trotz einer vererbten Fettverteilungsstörung (Lipedöm).

Bis August 2023 habe ich insgesamt 43 Kilo abgenommen, weitere 15 Kilo möchte ich noch schaffen!!!

Ich bin mega stolz auf mich, dass ich die Kraft und auch die Ausdauer gefunden habe, diesen Weg konsequent zu gehen.

Ich war vorher bisher ein Couch-Potato. Jetzt aber gibt es für mich gibt keine Ausrede mehr, kein schlechtes Wetter usw.

Klar ist nicht jeder Tag gleich und auch ich gönne mir mal einen Tag faul zu sein. Meine künstliche Hüfte und mein Körper sind inzwischen gute Freunde geworden, ich höre in mich hinein, und weiß, was mir guttut. Vor allem aber fühle ich mich deutlich wohler mit weniger Gewicht.

An der Erfolgsstory von Christina wird deutlich, wie wichtig das Arthrose Selbstmanagement ist und was es bewirken kann. Natürlich sollst du das nicht einfach nachmachen.

Der Weg, den Christina für sich geht, passt für sie und ist ihr ganz persönlicher Weg. Wenn du dein Arthrose Selbstmanagement stärken möchtest, kannst du dich im Arthrose Forum Austria mit Gleichgesinnten austauschen. Besprich mit deinen behandelnden Ärzt*innen (vom Hausarzt, Internist, etc.), wie ein sinnvolles Gewichtsmanagement aussehen könnte.

Frage bei deiner Physiotherapie und Orthopädie nach, ob Ärzte und Therapeut*innen ein für dich passendes individuelles Bewegungstraining und Bewegungsprogramm zusammenstellen können.

Informiere dich, welche Sportarten bei Arthrose und Gelenkbeschwerden die richtigen sind, warum Gelenke und Knorpel regelmäßig bewegt werden sollen und was die GLA:D Therapie ist.

Auch sogenannte DiGAs (Digitale Gesundheitsanwendungen) können helfen. Beispielsweise kann ich die digitale Therapie APP bei Knie- und Hüftarthrose von eCovery empfehlen.

Bitte beachte: Der vorliegende Blogbeitrag dient ausschließlich zur allgemeinen Information. Die Inhalte dieses Blogbeitrages beschreiben subjektive Erfahrungen, sind keine Empfehlung und ersetzen weder Diagnose, Untersuchung noch das persönliche Arztgespräch. Medizinische Fragen solltest du grundsätzlich immer mit dem Arzt/Ärztin deines Vertrauens klären.

Fotos: Christina Schöffmann

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