Arthrose Programm GLA:D
Arthrose

Arthrose Programm GLA:D® jetzt auch in Österreich

Zuletzt aktualisiert am 27. November 2023 von tirolturtle

Das Arthrose Programm GLA:D® jetzt auch in Österreich: Arthrose Patienten mit Hüft- und Knieschmerzen können auf bessere Lebensqualität und weniger Schmerzen hoffen.

Das 2013 in Dänemark initiierte Bewegungsprogramm GLA:D Good Life with osteoArthritis baut auf bessere Lebensqualität für Arthrose Patienten. Das Behandlungsprogramm besteht aus folgenden Teilen:

  1. Beratung & Instruktion
  2. Spezielle physiotherapeutische Übungen
  3. Qualitätskontrolle mittels Datenerhebung

„Wenn man über einen Zeitraum von sechs Wochen zweimal wöchentlich gezielt trainiert, erzielt man eine zwei- bis dreimal bessere schmerzlindernde Wirkung als mit der üblichen Dosis von Schmerzmittel“, sagt Prof. Ewa Roos von der University of Southern Denmark.

Die dänische Sportwissenschafterin empfiehlt Patienten mit Knie- und Hüftarthrose ein sechswöchiges, überwachtes, individuell zugeschnittenes Bewegungsprogramm, Aufklärung zum Krankheitsbild und gegebenenfalls Gewichtsabnahme.

Im Rahmen des Programms werden Betroffene von zertifizierten GLA:D Physiotherapeut*innen begleitet und lernen, mit ihren Schmerzen und Einschränkungen umzugehen. Wichtig dabei ist, selbst einschätzen zu können, was einem guttut und was weniger.

Ergebnisse aus anderen Ländern zeigen, dass es zu einer deutlichen Schmerzreduktion im Alltag und bei Aktivität kommt und dadurch die Lebensqualität signifikant besser wird. Auch weniger Schmerzmittel und weniger Absenzen am Arbeitsplatz sind die Folge. 

Das Arthrose Programm GLA:D bzw. Informationen darüber gibt es mittlerweile in diesen Ländern:

Arthrose Programm GLA:D® startete 2020 in Österreich

Seit 2020 gibt es GLA:D auch in Österreich. Das Arthrose Programm wurde in Form einer Kooperation zwischen der Fachhochschule St.Pölten und dem Physiozentrum für Weiterbildung gestartet. Dazu informiert die FH St. Pölten auf ihrer Website: 

  • GLA:D Austria ist ein Gesamtkonzept und wird ausschließlich von GLA:D Austria zertifizierten Physiotherapeuten und -therapeutinnen angeboten und durchgeführt, die das Zertifikat am Physiozentrum für Weiterbildung erwerben können.
  • Damit die Qualitätskontrolle des Programms, ein Garant für den Erfolg des Programmes, gewährleistet werden kann, erfolgt eine elektronische Datenerhebung der Patienten und Patientinnen mit anschließender anonymisierter Datenweiterleitung an GLA:D Austria an der FH St. Pölten. 
  • Dort werden die Daten ausgeweitet und ausgesuchte Ergebnisse werden in das Gesamtforschungsprojekt an der University of Southern Denmark weitergeleitet. Dadurch können Berichte auf nationaler und regionaler Ebene erstellt werden.
  • Dies ermöglicht den GLA:D Austria zertifizierten Physiotherapeuten und Therapeutinnen, die Qualität ihres Programmes auf der Ebene der Patienten und Patientinnen zu kontrollieren.

Der Grundstein für GLA:D Austria wurde im September 2019 gelegt: Professor Ewa Roos von der University of Southern Denmark war zu Besuch an der FH S. Pölten, um GLA:D vorzustellen.

Im Rahmen dieses Besuchs wurde die weitere Zusammenarbeit mit dem Bachelorstudiengang Physiotherapie und dem Institut für Gesundheitswissenschaften an der Fachhochschule St. Pölten festgelegt.

Nachlese der damaligen Pressemeldung der FH St. Pölten mit den bis Stand 2019 verfügbaren Informationen zum GLA:D Austria Programm.

Arthrose Programm GLA:D®: erste zertifizierte Therapeut*innen

Seit 2020 gibt es eine eigene Website über GLA:D Austria. Darauf können sich Interessierte informieren und Patienten-Informationen einholen. Zudem gibt es eine aktualisierte Pressemeldung

Betroffene erhalten online Antworten auf folgende Fragen: Was ist GLA:D? Wie läuft das Programm ab? Warum sollen sich Betroffene für GLA:D entscheiden?

 Seit Jahresbeginn 2021 gibt es auf der Website von GLA:D Austria eine Liste zertifizierten GLA:D Physiotherapeut*innen

 Im Februar 2021 habe ich mich mit FH-Prof. Barbara Wondrasch, PT PhD, über die Vorteile des GLA:D Programms für Arthrose Betroffene in Österreich ausgetauscht. 

Wie es um das GLA:D Programm und die Ausbildung von GLA:D Therapeut*innen Österreich steht, beantwortete Barbara Wondrasch, FH-Dozentin für den Studiengang Physiotherapie an der FH St. Pölten und Leiterin des Instituts für Gesundheitswissenschaften (IGW), folgendermaßen:

Die COVID-19 Pandemie machte auch vor GLA:D nicht halt und so musste der erste Ausbildungskurs für Physiotherapeut*innen von April 2020 auf September 2020 verschoben werden.

Am 17. September.2020 war es dann so weit: das Physiozentrum für Weiterbildung organisierte den ersten GLA:D Kurs. Dieser fand im Online-Format statt und wurde von Ewa Roos und Sarah Kroman (beide aus Dänemark) gehalten.

Nach zwei spannenden, aber auch anstrengenden Tagen fand ein Test statt, der von allen Teilnehmer*innen positiv absolviert wurde. Gleichzeitig war das die „Geburtsstunde“ der ersten GLA:D zertifizierten Physiotherapeut*innen in Österreich.

Mittlerweile fanden 2 weiteren GLA:D Kurse statt und somit gibt es mittlerweile in Österreich 49 zertifizierte GLA:D Physiotherapeuti*innen.

Davon 18 in Wien, elf in NÖ, drei in OÖ, ein in Salzburg, fünf in Tirol, zwei in Vorarlberg, drei in Burgenland, fünf in der Steiermark und ein in Kärnten. Die Kontaktdaten der GLA:D Physiotherapeut*innen finden interessierte Patient*innen auf www.gladaustria.at. 

Das Programm wurde aufgrund der nach wie vor aktuellen Pandemie-Situation adaptiert und kann auch ein einem Einzelsetting bzw. online absolviert werden. Die Inhalte sind selbstverständlich nicht verändert und somit ist gewährleistet, dass dieselben Effekte erzielt werden können.

Wenn du wissen möchtest, wie ein GLA:D Bewegungstraining bei einem zertifizierten GLA:D Physiotherapeuten abläuft, dann empfehle ich dir den 2022 auf meinem Blog erschienen Gastbeitrag von Bernhard Engelmann.

Der GLA:D Dozent und Wiener Physiotherapeut klärt darin auf, wie man Arthrose mit der GLA:D Therapie behandelt.

Arthrose Programm GLA:D®: Projekt NUMOQUA gestartet

Im Mai 2022 ist ein weiteres Projekt an der FH St. Pölten Gesundheit gestartet. Das Projekt bzw. Studie heißt NUMOQUA (Nutrition and Movement to improve quality of life with knee osteoarthritis).

Forscher*innen des Instituts für Gesundheitswissenschaften an der FH St. Pölten untersuchen gemeinsam mit der Universität für Weiterbildung Krems und der Universität Wien, wie eine neue Therapie bestehend aus einer Kombination von Ernährung und Bewegung (GLA:D Programm) zur Verbesserung der Lebensqualität von Patient*innen mit Kniearthrose beitragen kann.

Für das Projekt bzw. Studie NUMOQUA werden Studienteilnehmer und Teilnehmerinnen gesucht. Infos für Interessierte gibt es im Blogbeitrag Kniearthrose Symptome.

Auch in Kanada läuft ein breit angelegtes Forschungsprojekt im Rahmen von GLA:D Kanada. In Zusammenarbeit mit dem Schroeder Arthritis Institute wurde ein Patientenregister aufgebaut.

Dabei werden Daten von Patient*innen ausgewertet, die an Schulungen und bewegungsbasierten Behandlungen von Hüft- und Kniearthrose teilnehmen.

So konnten bisher bereits von etwa 10.000 Teilnehmer*innen Daten zu Alter, Body-Mass-Index, Gesundheitszustand, körperliche Aktivität, Schmerzintensität, gesammelt werden. Langfristig sollen die Erkenntnisse aus den Patientendaten in die globale Arthrose Forschung miteinfließen.

 

Hinweis: Die hier geteilten Informationen sollen zur Stärkung der persönlichen Gesundheitskompetenz beitragen, ersetzen aber in keinem Fall die ärztliche Diagnose, Beratung und Behandlung.

Foto: Adobe Stock

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2 Comments

  • Reply Elisabeth Ziener 22. Juni 2024 at 7:08

    Gibt es in Salzburg auch ein Zentrum für die GLA:D Methode? Oder eine Physiotherapiepraxis?

    • Reply tirolturtle 24. Juni 2024 at 12:14

      Liebe Elisabeth Ziener, ich sehe jetzt aktuell auf der Website von GLA:D Austria keine zertifizierten Therapeuten in Salzburg angeführt. Das muss aber nichts heißen. Kontaktiere doch mal Prof. Barbara Wondrasch von der FH St. Pölten Gesundheit ob es inzwischen auch in Salzburg eine Anlaufstelle gibt und richte gerne liebe Grüße von mir aus.

      Fragen zur Forschung & Patient*innen Auskunft
      Fachhochschule St. Pölten
      Ihre Ansprechpartnerin: FH-Prof. Barbara Wondrasch, PhD
      +43/2742/313 228-200
      barbara.Wondrasch@fhstp.ac.at

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