Knorpelschaden und regenerative Therapien
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Knorpelschaden und regenerative Therapien: Dr. Wolfgang Zinser klärt auf!

Zuletzt aktualisiert am 10. September 2024 von tirolturtle

Knorpelschaden und regenerative Therapien: Was ist eine gelenkerhaltende Knorpeltherapie? Warum ist die frühzeitige Therapie so wichtig? Dr. med. Wolfgang Zinser klärt auf.

Knorpelschaden und regenerative Therapien sind ein komplexes Thema. Für Arthrose Betroffene und Patient*innen mit Knorpelschaden ist es schwer, sich eine Übersicht zu verschaffen und sich in der Thematik zurechtzufinden.

Das beginnt bereits bei der Frage, wer einen Knorpelschaden diagnostiziert, wann ein Knorpelschaden behandelt werden soll, welche Art der Knorpeltherapie infrage kommt und was ein Knorpelschaden überhaupt ist.

Primarius a. D. (DE) Dr. med. Wolfgang Zinser, Facharzt für Orthopädie und Traumatologie, mit Praxis in der Steiermark, gilt als führender Knorpelspezialist.

Mit über 2.000 Knorpelzelltransplantationsbehandlungen an Knie, Hüfte und Sprunggelenk zählt er zu den erfahrensten orthopädischen Chirurgen weltweit:

Der Gelenkknorpel erfüllt wichtige funktionelle Aufgaben im Kniegelenk. Knorpelverletzungen, z. B. durch einen Unfall oder eine Sportverletzung ausgelöst, führen ohne adäquate Behandlung zum Gelenkverschleiß, der sogenannten Arthrose. 

Je länger ein Knorpelschaden unbehandelt bleibt, desto größer die Gefahr der Entstehung eines frühzeitigen Verschleißes mit den entsprechenden Beschwerden.

Wenn allerdings frühzeitig das leitliniengerechte Knorpelregenerationsverfahren eingesetzt wird, kann die frühzeitige Arthrose ggf. verhindert oder hinausgeschoben werden.

Deshalb ist die frühzeitige und richtige Therapie so wichtig, denn ist die volle Ausprägung der Arthrose einmal entstanden ist es leider zu spät für eine Knorpelregeneration.

Eine Regeneration des Knieknorpelschadens und damit eine langfristige Wiederherstellung der Knorpelfunktion ist das Ziel einer Knorpeltherapie.

In Österreich werden jährlich ca. 40.000 künstliche Gelenke an Knie und Hüfte eingesetzt. Doch viele Patient*innen äußern den Wunsch, eine OP so lange wie möglich hinauszuzögern oder gar vermeiden zu können. Dr. med. Wolfgang Zinser meint dazu:

Lange Zeit wurde aufgrund fehlender Behandlungsoptionen bei Knorpelverletzungen gewartet, bis der Gelenkknorpel sich langsam flächig abgenutzt hatte und Knochen auf Knochen rieb.

Knorpelregeneration und Gelenserhalt ist in Österreich leider immer noch unterrepräsentiert und die Österreicher*innen damit unterversorgt.

Zu früh und zu häufig werden vermeidbare künstliche Gelenke eingesetzt. 

Als Vorstandsvorsitzender des QKG (siehe zur Person) fordert Dr. Wolfgang Zinser mehr Expertise und entsprechende Behandlungszahlen in Endoprothetikzentren:

Trotz der wissenschaftlich erwiesenen Effektivität sind diese Verfahren in
der Versorgungslandschaft aus verschiedenen Gründen, unter anderem auch wegen gesundheitspolitischer und wirtschaftlicher Fehlanreize, unterrepräsentiert. 25 % der aktuell eingesetzten Knieendoprothesen in Deutschland könnten bereits heute durch eine rechtzeitige adäquate Knorpeltherapie vermieden werden, was langfristige gesundheitsökonomische Kosteneffektivität bedeutet.

Aus Sicht der QKG ist deshalb die Forderung an den GBA (Gemeinsamen Bundesausschuss), dass JEDES Endoprothetikzentrum in Deutschland für den Erhalt der Zertifizierung verpflichtend eine ausgewiesene Expertise und entsprechende Behandlungsanzahl bei den leitliniengerechten gelenkerhaltenden und knorpelregenerativen Therapien aufweisen muss, und dass die Gelenk erhaltenden Therapien eine adäquate Kostenerstattung ambulant wie stationär erhalten müssen. Nur so kann aus Sicht der QKG dem Trend der tendenziell „zu früh“ eingesetzten künstlichen Gelenke begegnet werden.

Knorpelschaden und regenerative Therapien

Als Initiator und Gründungsmitglied des Expertenkreises für Gelenkerhalt und Knorpelregeneration Österreich ist die Aufklärung und Information für Arthrose Patienten*innen für Dr. med. Wolfgang Zinser ein wichtiges Anliegen.

Mein Tipp: Höre dir den Orthinform Podcast an. OrthoCast ist der Podcast des Berufsverbandes Orthopädie und Unfallchirurgie (BVOU). In der Folge „Gelenkerhalt vor Gelenkersatz: Knorpelschäden müssen nicht im künstlichen Gelenk enden“ bietet Dr. Wolfgang Zinser einen tiefen Einblick in die Welt der Knorpelregeneration, von Minced Cartilage bis hin zu Zelltransplantationen und klärt darüber hinaus über folgende Themen auf:

  • Warum nicht jeder Knorpelschaden direkt zum Gelenkersatz durch eine Prothese führen muss.
  • Was die ersten Anzeichen und Symptome von Knorpelschäden und Arthrose sind.
  • Warum ein frühes Eingreifen die Schlüsselrolle spielt, um die Notwendigkeit eines Gelenkersatzes zu umgehen.
  • Welche die neuesten Durchbrüche in der Knorpelregenerationstechnik sind.
  • Wie die Zusammenarbeit unterschiedlicher medizinischer Disziplinen zu hoffnungsvollen Therapieansätzen führt.

Auf der Website von Orthoexpert gibt es weitere Informationen zu gelenkerhaltenden Knorpeltherapien plus Erfahrungsberichte von Patient*innen und Videos über regenerative Knorpeltherapien, wie die autologe Knorpelzelltransplantation.

Im Experteninterview mit dem Leading Medicine Guide spricht Dr. Wolfgang Zinser über gelenkerhaltende Hüftoperationen und Knorpeltherapie am Knie.

Zur Person:

Primarius a. D. (DE) Dr. med. Wolfgang Zinser, Facharzt für Orthopädie und Traumatologie – mit Praxis Orthoexpert in der Steiermark – ist auf orthopädische und unfallchirurgische Fragestellungen und Krankheitsbilder spezialisiert.

Seine internationale Expertise erstreckt sich insbesondere auf die gelenkerhaltende Hüftchirurgie, Hüftarthroskopie inklusive Labrum- und Knorpelrekonstruktion, Korrekturen des Beckens bei Hüftdysplasie durch minimalinvasive PAO (periazetabuläre Osteotomie) sowie Korrekturosteotomien des Femurs (Oberschenkel).

Knorpelschaden und regenerative Therapien

Weitere Informationen zu Knorpelschaden und Behandlungsmethoden im deutschsprachigen Raum bieten:

  • die Arbeitsgemeinschaft Geweberegeneration der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) – Leitlinien zur Behandlung von Knorpelschäden am Knie
  • das Onlineportal Knorpelexperte der CO.DON AG, ein biopharmazeutisches Unternehmen, dessen Fokus auf der Entwicklung und Herstellung personalisierter Zelltherapien zur Behandlung von Knorpeldefekten – Patientenbroschüre zum Download, Knorpelschaden-Test für Patienten, etc.
  • das Onlineportal von Geistlich bietet Patienteninformationen zur AMIC®️-Methode (Autologe Matrixinduzierte Chondrogenese)
  • das Knorpelzentrum Wien – Informationen über regenerative Knorpeltherapien wie die Matrixgestützte Autologe Chondrozytenimplantation (MACT) oder die Autologe Knorpelzelltransplantation (ACT) und regenerative Arthrosetherapien

Weitere Informationen zu Knorpelschaden und Behandlungsmethoden in englischer Sprache bieten:

Cartilage Regeneration & Joint Preservation mit Videos über The Visionaries of Cartilage Regeneration

Hinweis: Die hier geteilten Informationen sollen zur Stärkung der persönlichen Gesundheitskompetenz beitragen, ersetzen aber in keinem Fall die ärztliche Diagnose, Beratung und Behandlung.

Foto: Shutterstock

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