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Knorpelschaden und Arthrose: Hilft das COPLA-Implantat?

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Zuletzt aktualisiert am 29. Januar 2025 von tirolturtle

Knorpelschaden und Arthrose: Das finnische Start-up Askel Healthcare hat ein vielversprechendes Implantat für Kniearthrose entwickelt.

Unbehandelte Knorpelschäden können langfristig zu Arthrose führen. Deshalb ist es wichtig, dass Patienten frühzeitig behandelt werden.

„Je länger ein Knorpelschaden unbehandelt bleibt, desto größer die Gefahr der Entstehung eines frühzeitigen Verschleißes mit den entsprechenden Beschwerden“, bestätigt auch Dr. med. Wolfgang Zinser, einer der führenden Knorpelspezialisten im deutschsprachigen Raum und Gründungsmitglied des Expertenkreises für Gelenkerhalt und Knorpelregeneration Österreich.

Gelenkerhalt und Knorpelregeneration: Expertenkreis gegründet

 

Weltweit gibt es in der Medizin, Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft Bestrebungen, neue Therapieformen zur Behandlung von Knorpelschäden und Arthrose zu entwickeln.

Als ein vielversprechendes Verfahren bei der Behandlung von Knorpelschäden gilt das Implantat des finnischen Start-ups Askel Healthcare.

Im Unternehmen ist man der Ansicht, dass wenn Knieknorpelschäden unbehandelt bleiben, kann das zu Arthrose führen und damit zu einer fortschreitenden und schmerzhaften Erkrankung mit begrenzten Behandlungsmöglichkeiten.

Für Sportler, Sportbegeisterte und aktive Erwachsene stelle das ein großes Problem. Diese Gruppen würden aufgrund ihres aktiven Lebensstils häufiger Knieknorpelverletzungen erleiden.

Das Problem mit dem geschädigten Knorpel sei aber, dass er sich nicht selbst regenerieren kann. Unbehandelte Schäden bleiben nicht lokalisiert – sie setzen eine Kettenreaktion in Gang, die das gesamte Gelenk betreffen und schließlich zu Arthrose führen kann.

Deshalb sei ein frühzeitiges Eingreifen von entscheidender Bedeutung.

Virpi Muhonen, Gründerin und CEO von Askel Healthcare:

Unser gesamtes Team bei Askel arbeitet daran, dieses Narrativ zu ändern. Mit unserem COPLA-Knorpelimplantat wollen wir zeigen, dass eine frühzeitige Behandlung von fokalen Knieknorpelschäden das Fortschreiten der Arthrose verändern und die Notwendigkeit einer TKA möglicherweise verzögern oder im besten Fall sogar verhindern kann.

Im Laufe der Zeit entwickelt sich daraus eine degenerative Arthrose, die schließlich eine Gelenkersatzoperation erfordert, was keineswegs eine optimale Behandlung ist. Wir unterbrechen den Schmerzkreislauf, indem wir ein Implantat herstellen, das Schäden an der Gelenkoberfläche heilt und Arthrose vorbeugt.

Wir wollen die Rehabilitation von Patienten mit Knorpeldefekten im Knie deutlich vereinfachen und beschleunigen und ihnen helfen, zu einem schmerzfreien und aktiven Leben zurückzukehren. Das Implantat schafft die richtigen Bedingungen, damit sich neues Knorpelgewebe bilden kann. Es fungiert als elastische und stützende Struktur in dem geschädigten Gelenk.

Es ist wirklich ein Gerüst, das in das Gelenk eingebracht wird – und sich innerhalb von zwei Jahren abbaut. Danach verbleibt nur noch der geheilte Knorpel im Gelenk. Unser Ziel ist einfach, aber ehrgeizig: Menschen dabei zu helfen, aktiv und schmerzfrei zu bleiben und ihre Lieblingsaktivitäten so lange wie möglich zu genießen. Denn jeder verdient es, ohne die Belastung durch chronische Gelenkschmerzen durchs Leben zu gehen.

Das von Askel Healthcare entwickelte Implantat wird als COPLA Scaffold® bezeichnet.

Es besteht aus einem filzartigen Verbundmaterial, zusammengesetzt aus einem biologisch abbaubaren Polylactid und rekombinantem humanem Kollagen aus Hefezellkulturen.

Das COPLA®-Implantat ist so konzipiert, dass es mit der biologischen Umgebung des Knies zusammenarbeitet und es dem Knorpelgewebe ermöglicht, sich selbst zu erholen und zu reparieren.

Laut Aksel Healthcare kann das mit dem COPLA-Implantat operierte Bein unmittelbar nach der Operation voll belastet werden. Es sei damit das einzige Verfahren zur Knorpelreparatur im Knie, das eine volle Gewichtsbelastung unmittelbar nach der Operation ermöglicht.

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Dadurch seien die Voraussetzungen für eine deutlich schnellere Genesung geschaffen, auch der Heilungsprozess werde beschleunigt.

Knorpelschaden und Arthrose: erste Implantate eingesetzt

Nach langjähriger Forschungsarbeit wurden im Rahmen einer seit Jänner 2024 laufenden Pilotstudie mittlerweile die ersten COPLA-Implantate bei Patienten eingesetzt.

Nachdem erstmals einem Patienten aus Estland ein COPLA-Implantat eingesetzt wurde, berichtete die Baltic Times darüber.

Auf dem Kongress für Gelenkerhalt im Juni 2024 Warschau präsentierte Askel erste klinische Studienergebnisse seines COPLA®-Knorpelimplantats.

Die Ergebnisse sind nach 6-monatiger Nachbeobachtung vielversprechend. Hier eine Zusammenfassung:

  1. Das COPLA® Knorpelimplantat ist sicher in der Anwendung am Menschen, es wurden keine implantatbedingten Komplikationen berichtet.
  2. Alle Patienten konnten sofort nach der Operation voll und uneingeschränkt belastet werden und behielten diese Fähigkeit während der ersten sechs Monate bei.
  3. Im Laufe von sechs Monaten wurden deutliche Verbesserungen der Kniefunktion und des Schmerzniveaus beobachtet, wobei ab sechs Wochen nach der Operation keine Schmerzmittel mehr erforderlich waren.
  4. Die Bewertungen der Physiotherapeuten deuteten auf eine gute Genesung hin, wobei sich die Bewegung des Knies verbesserte und die Kraft innerhalb von drei Monaten wieder das Niveau von vor der Operation erreichte. Alle Patienten kehrten zwischen sechs Wochen und drei Monaten zu ihrem Aktivitätsniveau von vor der Verletzung zurück, das auch nach sechs Monaten beibehalten wurde. Die Patienten berichteten über eine hohe Zufriedenheit mit dem Eingriff und stellten eine allgemeine Verbesserung ihrer Lebensqualität fest.
  5. Die Implantation von COPLA® war bei allen Eingriffen erfolgreich. Die Anpassung und Platzierung des Implantats an die Läsion verlängerte die Dauer des Eingriffs im Durchschnitt um 15 Minuten. Es war kein spezielles Instrumentarium erforderlich.

Knorpelschaden und Arthrose: Pilotstudie läuft

An der Pilotstudie sind die finnischen Krankenhäuser Mehiläinen, Terveystalo und Hospital Nova of Central Finland, das Universitätskrankenhaus Tartu in Estland und das schwedische Sahlgrenska-Universitätskrankenhaus in Mölndal beteiligt.

Dr. Teemu Paatela (MD), ist leitender Orthopäde und Direktor des Geschäftsbereichs Muskuloskelettale Erkrankungen bei Terveystalo, Finnlands größter privater Krankenhauskette.

Er ist der koordinierende Hauptprüfer der laufenden klinischen COPLA®-Pilotstudie, Mitglied des klinischen Beirats von Askel und präsentierte die Ergebnisse der Pilotstudie auf dem Warschauer Kongress für Gelenkerhalt:

Knorpeldefekte sind weit verbreitet, insbesondere bei Sportlern, und die bestehenden Behandlungsmethoden sind oft unzuverlässig.

Die ersten Ergebnisse mit COPLA® sind beeindruckend und zeigen, dass sie für aktive Patienten vielversprechend sind, da sie eine frühe Belastung, eine rasche Rehabilitation und eine schnelle Rückkehr zu Aktivitäten ermöglichen.

Es ist jedoch wichtig, darauf hinzuweisen, dass diese Ergebnisse auf einer sehr kleinen Patientenstichprobe beruhen.

In einem nächsten Schritt will sich Askel Healthcare nun auf die bevorstehende Schlüsselstudie (sog. Pivot Studie) konzentrieren.

Ziel der Pivotalstudie ist es, den klinischen Nutzen von COPLA® in einer randomisierten Studie nachzuweisen. Askel hat dazu Dr. Konrad Slynarski (MD) zum koordinierenden Hauptprüfer ernannt.

Dr. Slynarski ist Mitglied der International Cartilage Regeneration and Joint Preservation Society (ICRS) sowie mehrerer anderer sportmedizinischer und orthopädischer Fachgesellschaften. Er ist außerdem Mitglied des Organisations- und Wissenschaftsausschusses für den Gelenkerhaltungskongress in Warschau.

Die Pivot Studie soll 2026 in den EU-Ländern beginnen. In der Zwischenzeit werde die Pilotstudie weiterhin genau überwacht.

Über das COPLA®-Knorpelimplantat und Askel Healthcare:

  • Askel Healthcare wurde im März 2017 gegründet.
  • Askel Healthcare hat sich zum Ziel gesetzt, das COPLA®-Knorpelimplantat zum weltweiten Standard für die chirurgische Erstlinienreparatur von Knorpelschäden im Knie zu machen.
  • Ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal des COPLA®-Knorpelimplantats ist seine Fähigkeit, nach der Operation eine sofortige, uneingeschränkte Vollbelastung zu ermöglichen. Die Implantate werden in Tampere, Finnland, hergestellt.
  • Askels Ziel ist es, das Implantat bis 2028 in den USA und der EU zu vermarkten und zuvor die erforderlichen behördlichen Zulassungen zu erhalten, d. h. die CE-Kennzeichnung in der EU und die Freigabe durch die US-amerikanische Food and Drug Administration (FDA).
  • Die Strategie von Askel beinhaltet die Zusammenarbeit mit weltweit anerkannten orthopädischen Chirurgen und Sportmedizinern bei der klinischen Entwicklung. Das Unternehmen hat einen klinischen Beirat (Clinical Advisory Board, CAB) eingerichtet, dem international anerkannte Experten für die Behandlung von Knorpelschäden angehören.
  • Den Vorsitz des CAB hat der schwedische Professor Mats Brittberg (MD), ein orthopädischer Chirurg und Ehrenmitglied der International Cartilage Regeneration and Joint Preservation Society (ICRS), sowie ein führender Forscher auf dem Gebiet der Knorpelreparatur.

 

Hinweis: Da die Informationen über Askel Healthcare nur in finnischer, estischer oder englischer Sprache zur Verfügung standen, sind die angeführten Inhalte mit künstlicher Intelligenz (Deep L) übersetzt.

Für die Richtigkeit der Angaben übernehme ich keine Gewähr. Ich versuche aber nach bestem Wissen und Gewissen zu recherchieren, die Quellen zu überprüfen und diesen Beitrag laufend zu aktualisieren.

Die hier geteilten Informationen sollen zur Stärkung der persönlichen Gesundheitskompetenz beitragen, ersetzen aber in keinem Fall die ärztliche Diagnose, Beratung und Behandlung.

Foto: Shutterstock

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