Zuletzt aktualisiert am 10. September 2024 von tirolturtle
Arthrose Medikamente und Studien: eine Übersicht über vielversprechende Forschungsprojekte und Studien
Arthrose Medikamente und Studien: Weltweit tut sich einiges in der Arthroseforschung und in der Entwicklung von neuen Arthrose Medikamenten und Behandlungsmöglichkeiten.
Ein Versuch diese neuen Entwicklungen zusammen zu fassen.
Dazu recherchiere ich auf internationalen Osteoarthritis (engl. für Arthrose) Plattformen, medizinischen Fachportalen und Fachzeitschriften, verfolge Podcasts, Medienberichte, Presseaussendungen und Social Media Accounts und befrage ergänzend dazu Wissenschaftler*innen und Forscher*innen.
Diese Übersicht ist eine lose Reihung und Zusammenstellung aktueller Forschungsprojekte und Studien – ohne Gewähr auf Vollständigkeit.
Da die Informationen zu den Forschungsprojekten und Studien in der Regel nur in englischer Sprache zur Verfügung stehen, sind die angeführten Inhalte mit künstlicher Intelligenz (Deep L) übersetzt.
Für die Richtigkeit der Angaben übernehme ich keine Gewähr. Ich versuche aber nach bestem Wissen und Gewissen zu recherchieren, die Quellen zu überprüfen und diesen Beitrag laufend zu aktualisieren.
Eine weitere Informationsquelle zu Arthrose, Knorpel und Gelenke bieten die aktuelle Kurzmeldungen zu neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen, Therapien – ebenfalls auf meinem Blog.
Arthrose Medikamente und Studien: eine weltweite Übersicht
Sprifermin-Therapie bei Kniegelenksarthrose
Erschienen in Annals of the Rheumatic Diseases
Nach wie vor ist kein Medikament mit nachgewiesener struktureller Wirksamkeit bei Arthrose für den klinischen Einsatz zugelassen. Die FORWARD-Studie (NCT01919164) mit österreichischer Beteiligung – Zentrum für Anatomie & Ludwig Boltzmann Institut für Arthritis und Rehabilitation, Paracelsus Medizinische Privatuniversität, Salzburg – sowie den Forschungsunternehmen Chondrometrics GmbH, Freilassing und CHL4special consulting, Darmstadt, NBCD A/S, Kopenhagen und Formation Bio, New York, befasst sich mit der längerfristigen Wirksamkeit von Sprifermin.
Es gilt laut den Forschen den als potenzielles Medikament zur strukturellen Behandlung der Kniegelenksarthrose. Im Rahmen einer zweijährigen Behandlung konnte das Forschungsteam zeigen, dass nicht nur der Verlust an Knorpeldicke im Krankheitsprozess gestoppt, sondern diese auch signifikant gesteigert werden kann.
Ziel der hier vorliegenden Studie war es festzustellen, ob der während der Behandlung gebildete Knorpel nach Beendigung der Therapie über einen längeren Zeitraum erhalten bleibt und Sprifermin-Therapie damit eine nachhaltige Wirksamkeit aufweist.
Insgesamt nahmen 549 Patienten mit röntgenologisch etablierter Kniearthrose an der Studie teil. Sie wurden in fünf Gruppen aufgeteilt und erhielten entweder Placebo oder Sprifermin in unterschiedlichen Dosierungen entweder alle sechs oder zwölf Monate. Die Behandlung erfolgte per intra-artikulärer Injektion. Nach Abschluss der Behandlung wurden die Patienten drei weitere Jahre lang beobachtet, um die Nachhaltigkeit der Behandlung zu prüfen.
Während der insgesamt fünfjährigen Behandlungs- und Nachbeobachtungsphase wurden MRT-Aufnahmen angefertigt und die Dicke des Knieknorpels mittels einer speziellen, als Medizinprodukt zugelassenen Software (Chondrometrics 3.0) gemessen.
Die Forscher*innen schließen, dass der unter Sprifermin-Therapie gebildete Knorpel über drei Jahre nach Beendigung der Behandlung nicht schneller abgebaut wird als „normaler“ arthrotischer Gelenkknorpel, und dass der bei Behandlungsende vorliegende Sprifermin-induzierte „Benefit“ an Knorpeldicke über diesen Zeitraum vollständig erhalten bleibt. Dies legt nahe, dass der während der Behandlungsphase gebildete Knorpel auch längerfristig strukturell stabil und mechanisch funktionstüchtig ist. Sprifermin stelle damit eine vielversprechende und möglicherweise nachhaltige Therapieoption für Patienten mit Kniearthrose dar.
FORWARD ist die erste Studie ihrer Art, die mögliche Vorteile eines potenziellen anabolen Medikaments zur Modifikation der Knorpelstruktur bei Arthrose über mehrere Jahre untersucht. Die vorliegenden Ergebnisse unterstreichen das Potenzial von Sprifermin, den strukturellen Krankheitsverlauf der Kniearthrose positiv zu beeinflussen und die Lebensqualität der PatientInnen möglicherweise langfristig zu verbessern.
Disclaimer: Felix Eckstein, Susanne Maschek, and Wolfgang Wirth sind Anteilseigner und MitarbeiterInnen der Fa. Chondrometrics GmbH, Felix Eckstein berät die Firmen Merck KGA, Kolon Tissuegene, Galapagos, Novartis, 4Moving Biotech, Formation Bio, und Peptinov. Asger Reinstrup Bihlet ist Anteilseigner und Mitarbeiter von NBCD, Chris Knight, Kenneth Somberg and Luping Zhao sind Anteilseigner und MitarbeiterInnen von Formation Bio (Inhaber von Sprifermin).
Wirkung von Kortison-Infiltrationen bei Kniearthrose verlängern
„In einer Welt, in der wir wenige therapeutische Optionen für Arthrosen haben, ist es sinnvoll, zu überlegen, wie man die Wirksamkeit der wenigen nachweislich effektiven Therapien verlängern kann“, zitiert das österreichische Portal medonline Prof. Dr. Philip Conaghan von der School of Medicine der University of Leeds. Eine dieser wenigen Interventionen sei die intraartikuläre Injektion von Steroiden. Diese reduziere zwar Schmerzen, habe aber den Nachteil, dass die Wirkung zeitlich deutlich begrenzt ist.
Mehrere Firmen arbeiten daher an intraartikulären Injektionstherapien mit längerer Wirkdauer. Conaghan präsentierte im Rahmen des EULAR Congress 2024 in Wien präsentierte Dr. Conaghan die Ergebnisse einer Studie. Mithilfe einer „diffusionsbasierten Technik“ soll Kortison kontrolliert freigesetzt und über mindestens sechs Monate im Gelenk präsent sein.
Mit visuellen Erzählungen Arthrose Patienten ansprechen
Erschienen in Osteoarthritis and Cartilage
Renommierte Arthroseforscher wie David Hunter, Ali Mobasheri, Jason Kim, Leigh F. Callahan, Vicky Duong, haben sich mit der Frage der visuellen Erzählungen von Arthrose beschäftigt. Am häufigsten verwendet werden Infografiken, Videos.
Die Forscher*inenn sehen im Einsatz visueller Erzählungen, insbesondere für die grafische Medizin im Bereich der Arthrose, großes Potential. Denn schließlich könne sich die Überzeugungen der Patienten über die Krankheit negativ auf die Akzeptanz evidenzbasierter Behandlungen auswirken.
Visuelle Erzählungen sollen daher fesselnde Geschichten über die Erfahrungen, die Patienten mit einer Erkrankung machen, erzählen. Die Erstellung visueller Erzählungen sollte gut durchdacht sein und sich an die Zielgruppe richten.
Dabei sollte eine angemessene Sprache und ein angemessener Kontext verwendet werden. Künftige Forschungsarbeiten sollten die optimalen Arten von visuellen Erzählungen für verschiedene OA-Zielgruppen an verschiedenen Punkten des Patientenlebens ermitteln und bewerten.
Hat Lorecivivint Potential bei der Behandlung von Kniearthrose?
Erschienen in European Medical Journal
Im Rahmen einer großangelegten Studie des amerikanischen Forschungsunternehmens Biosplice wurde die Wirkung von Lorecivivint bei Patienten mit Kniearthrose untersucht. Die Ergebnisse der Phase-III-Studie OA-07 wurden auf dem Weltkongress für Osteoporose, Osteoarthritis und Muskel-Skelett-Erkrankungen (WCO IOF-ESCEO) 2024 in London vorgestellt.
Die Ergebnisse der OA-07-Studie hätten gezeigt, dass Lorecivivint über einen Zeitraum von zwei Jahren eine „signifikante Stabilisierung der Gelenkspaltweite im Vergleich zu Placebo“ bewirkte, was auf eine potenzielle krankheitsmodifizierende Wirkung hinweist. Die Ergebnisse dieser Studie deuten also darauf hin, dass Lorecivivint die mit der Knie-OA verbundene strukturelle Verschlechterung wirksam verlangsamen könnte.
Darüber hinaus verbesserten sich laut Biosplice, die von den Patienten berichteten Ergebnisse, einschließlich Schmerzen und Funktion, unter der Behandlung mit Lorecivivint. Diese Verbesserung sei bei Patienten mit OA im Frühstadium besonders ausgeprägt gewesen, was die Bedeutung eines frühzeitigen Eingreifens bei der Behandlung der Krankheit unterstreiche.
Bewegung bei Arthroseschmerzen im Knie: Assoziation oder Kausalität?
Erschienen in Osteoarthritis and Cartilage
Bewegung wird allgemein als primäre Strategie für die Behandlung von Schmerzen bei Kniearthrose empfohlen. Diese Empfehlungen beruhen auf den Ergebnissen von mehr als 100 randomisierten kontrollierten Studien (RCTs), in denen Bewegung mit Kontrollgruppen verglichen wurde, die keine Aufmerksamkeit auf sich zogen.
Aufgrund der Schwierigkeiten, die mit einer angemessenen Placebokontrolle, der Verblindung der Teilnehmer und der Verwendung von Patientenberichten verbunden sind, ist die vorhandene RCT-Evidenz jedoch unvollständig. Um die Beweise für einen kausalen Zusammenhang zwischen Bewegung und der Linderung von Knie-OA-Schmerzen besser zu verstehen, hat ein Forscherteam aus Holland, Schweden und Dänemark, die vorhandenen Beweise anhand der Bradford-Hill-Überlegungen zur Kausalität untersucht.
Die Bradford-Hill-Überlegungen, die erstmals 1965 von Sir Austin Bradford Hill vorgeschlagen wurden, bieten einen Rahmen für die Bewertung möglicher kausaler Beziehungen. Es gibt neun Überlegungen, nach denen die Beweise überprüft werden: Stärke des Zusammenhangs, Konsistenz, Spezifität, Zeitlichkeit, biologischer Gradient (Dosis-Wirkungs-Verhältnis), Plausibilität, Kohärenz, Experiment und Analogie.
Die Betrachtung der Evidenz unter diesen neun Gesichtspunkten brachte lauter dem Forscherteam weder unbestreitbare Beweise für noch gegen den kausalen Zusammenhang zwischen körperlicher Betätigung und der Verbesserung von Knie-OA-Schmerzen. Vielmehr kommen das Team zu dem Schluss, dass die derzeitige Beweislage nicht ausreicht, um Behauptungen über eine (fehlende) Kausalität zu stützen. Mit der vorliegenden Übersichtsarbeit hoffe man, die weltweite Diskussion über die Verbesserung der evidenzbasierten Behandlung von Patienten mit Knie-OA voranzutreiben.
Wie wirkt sich Hydrogel auf Knorpelschäden aus?
Erschienen in ReumaNederland News
Kann man mit einem injizierbaren, flüssigen Implantat Knorpeldefekte reparieren, etwa nach einem Sportunfall, damit keine weiteren Schäden wie Arthrose entstehen? Dieser Frage geht das von ReumaNederland unterstützte Start-up Hy2Care im Rahmen einer klinischen Studie nach.
Hy2Care ist eine Ausgründung des MIRA Institites für Biomedizinische Technik und Technische Medizin der Universität Twente und entwickelt Hydrogele zur Behandlung von Knorpelschäden. Nach jahrelanger Forschung über die richtige Zusammensetzung des Gels und seine Anwendbarkeit erhielten bereits erste Patienten im Rahmen einer Studie das Gel in das Kniegelenk injiziert. Nun sollen weitere Patienten mit kleinen Knorpeldefekten, z. B. nach Sportverletzung behandelt und beobachtet werden. Die klinische Studie konzentriert sich auf kleine Knorpelschäden von bis zu zwei Quadratzentimetern im Kniegelenk.
Dr. Roel Custers, Orthopäde am UMC Utrecht und an der Studie beteiligt, wird folgendermaßen zitiert: „Das Hydrogel könnte durchaus eine Lösung für Millionen von Menschen sein, die nach einem Unfall oder einer Verletzung von weiteren schweren Knorpelschäden bedroht sind. Indem wir mit dem Gel reparieren, wollen wir verhindern, dass sich eine Arthrose entwickelt.“
Kniearthrose mit Diclofenac und Hyaluronsäure behandeln
Synartro hat von der schwedischen Arzneimittelbehörde und der schwedischen Ethikkommission die Genehmigung, für die erste klinische Studie der Phase 1/2a mit dem Leitwirkstoff SYN321 zur Behandlung von symptomatischer Kniearthrose.
SYN321 ist ein neuer chemischer Wirkstoff (New Chemical Entity, NCE) mit einer einzigartigen Bindung, die eine langsame Freisetzung des Wirkstoffs ermöglicht, was eine lang anhaltende Verringerung der Entzündung und Schmerzlinderung erwarten lässt. SYN321 besteht zum Teil aus Diclofenac und Hyaluronan, zwei weit verbreiteten Wirkstoffen zur Behandlung von Arthrose.
SYN321 richtet sich sowohl an die große Gruppe der Arthrose Patienten, die keine angemessene Schmerzlinderung erhalten, als auch an die Patienten, die bereits in Behandlung sind und Probleme mit systemischen Nebenwirkungen haben.
Synartro ist ein schwedisches Biowissenschaftsunternehmen, das lokale Injektionsbehandlungen entwickelt, die eine anhaltende Wirksamkeit ohne systemische Nebenwirkungen bieten. Dies wird durch die Kombination neuartiger Verabreichungstechnologie mit bereits bewährten Medikamenten erreicht.
Das Hauptprogramm konzentriert sich auf eine neuartige Therapie mit dem Wirkstoff SYN321 zur Behandlung von symptomatischer Osteoarthritis (OA). Als Senior Scientific Advisor ist seit 2024 Prof. Ali Mobasheri an Bord. an Bord. Er gilt als einer der weltweit renommierten Experten für muskuloskelettale Physiologie, insbesondere für Knorpelbiologie und Biomarker der Arthrose.
Pflanzen für die Gelenke: bei metabolisches Syndrom assoziierter Arthrose
Erschienen in Osteoarthritis and Cartilage
Wendy Walrabenstein, Ernährungsberaterin, Forscherin und Dozentin an der Amsterdam UMC untersuchte gemeinsam mit weiteren Forscher*innen die Wirkung einer pflanzenbasierten Lebensstiltherapie für Menschen mit metabolisches Syndrom-assoziierter Arthrose (MSOA).
Die Studie „Plants for Joints“ (Pflanzen für die Gelenke) für Patienten mit MSOA an Hüfte oder Knie wurden nach dem Zufallsprinzip der Interventions- oder Kontrollgruppe zugeteilt.Die Interventionsgruppe nahm zusätzlich zur üblichen Behandlung an einem 16-wöchigen Programm teil, das auf einer pflanzlichen Vollwertkost, körperlicher Aktivität und Stressbewältigung basierte. Die Kontrollgruppe erhielt die übliche Behandlung.
Ergebnis: Das Lebensstilprogramm „Plants for Joints“ verringerte die Steifheit, linderte die Schmerzen und verbesserte die körperliche Funktion bei Menschen mit MSOA in der Hüfte oder im Knie im Vergleich zur üblichen Versorgung.
Im Joint Action Podcast spricht Wendy Walrabenstein darüber mit Prof. David Hunter, ein klinischer Rheumatologe, dessen Forschungsschwerpunkt auf der klinischen und translationalen Forschung im Bereich Osteoarthritis liegt. Er ist Inhaber des Florance- und Cope-Lehrstuhls für Rheumatologie und Professor für Medizin an der Universität von Sydney und dem Royal North Shore Hospital in Sydney, Australien. Er gilt als eine der weltweit führender Arthrose-Experten.
Die begleitende wissenschaftliche Arbeit wurde übrigens von der Osteoarthritis and Cartilage Journal als beste klinische Publikation des Jahres 2023 ausgezeichnet.
Hemmt Denosumab die erosive Handarthrose?
An der Abteilung für Rheumatologie des Universitätskrankenhauses Gent (Belgien) wurde eine Studie für Patienten mit erosiver Handarthrose durchgeführt. Belegt werden sollte, dass das Medikament Denosumab 60 mg die Entstehung neuer Erosionen hemmt und die Remodellierung fördert.
Die placebokontrollierte Studie an der hundert Patienten mit erosiver Handarthrose teilnahmen, soll demnach im Vergleich zu Placebo bereits nach 24-wöchiger Behandlung eine deutlich stärkere Remodellierung und nach 48-wöchiger Behandlung weniger neue erosive Gelenke gezeigt haben. Eine Strukturänderung bei erosiver Handarthrose sei also ein erreichbares Ziel.
Kniegelenkdistraktion: eine Alternative zur Knieprothese?
Erschienen in Nature Reviews Rheumatology
Das Magazin DER SPIEGEL und Nature Reviews Rheumatology berichten über einen vielversprechenden Ansatz bei Kniearthrose: „In einer Reihe von Experimenten an Patienten mit Arthrose im Knie hat das Team der Forscherin Mylène Jansen vom University Medical Center Utrecht gezeigt, dass Arthrose gebremst und sogar rückgängig gemacht werden kann.“
Dazu trugen 20 Studienteilnehmer*innen mit fortgeschrittener Kniearthrose zwei Monate lang einen Fixationsrahmen (mit Schrauben in Oberschenkelknochen und Schienbein verankert). Mithilfe der sogenannten Kniegelenkdistraktion wurden die Knochen wenige Millimeter auseinandergezogen, um den Gelenkspalt zu vergrößern.
Die Probanden wurden über einen Zeitraum von insgesamt zehn Jahren und mittels MRT beobachtet. Mit dem Ergebnis, dass die Knorpelschicht dicker wurde und die Beschwerden weniger. In niederländischen Krankenhäusern soll 2024 eine weitere Studie zur Frage, ob die Distraktion eine Alternative zur Knieprothese sein kann, mit 1.200 Kniepatienten starten.
GDF5-Protein: potentielle Behandlungsmöglichkeit bei Arthrose
Erschienen in Arthritis & Rheumatology und auf SciTube
Das Protein GDF5 ist für die Bildung des Gelenkknorpels im Embryo verantwortlich. Wird es im Erwachsenenalter zu wenig ausgeschüttet, besteht ein höheres Risiko für die Entwicklung von Arthrose. Könnte eine Supplementierung mit GDF5 eine mögliche Behandlung für Arthrose sein? Das hat ein Forschungsteam rund um Dr. Kerstin Kleinschmidt-Doerr von Merck Healthcare versucht herauszufinden.
Dafür wurde eine modifizierte Form des GDF5-Proteins mit der Bezeichnung R399E untersucht und zunächst die Auswirkungen von R399E auf Gelenkgewebeproben von Arthrosepatienten getest. „Das Protein zeigte in diesen Proben vielversprechende positive Wirkungen, einschließlich der Verringerung von Entzündungen und der Erhöhung der Konzentrationen von Molekülen, die das Knorpelwachstum anzeigen“, heißt es da. Anschließende Tierversuche an Kaninchen mit Arthrose im Knie führten zu dem Schluss, dass R399E auch zu messbaren Verbesserungen in den Gelenken menschlicher Patienten führen könnten.
Arthrose an der Hand mit Synovitis: hilft Methotrexat?
Forscher in Australien haben sich mit der Arthrose an der Hand beschäftigt. Laut deren Ansicht, ist die „Arthrose der Hand mit Synovitis ein häufiger entzündlicher Phänotyp, der mit Schmerzen einhergeht.“ Das Ziel einer Studie war es daher, die Wirksamkeit und Sicherheit von Methotrexat bei Handarthrose und Synovitis zu untersuchen.
Die Probanden waren 40 bis 75 Jahre alt, wiesen Handarthrose in mindestens einem Gelenk auf und einer im MRT nachgewiesenen Synovitis ersten Grades oder mehr. Die Studienteilnehmer*innen erhielten einmal wöchentlich 20 mg Methotrexat oder ein identisches Placeboüber einen Zeitraum von sechs Monaten. Ziel war die Schmerzreduktion.
Ergebnis: mäßige, aber potenziell klinisch bedeutsame Wirkung auf die Schmerzlinderung und laut dem Forscherteam ein Beleg dafür, dass Methotrexat bei der Behandlung von Handarthrose mit einem entzündlichen Phänotyp eine Rolle spielen könnte.
Profitieren Arthrose Betroffene von einer Knieprothese?
Erschienen im Rheuma Magzin Niederlande
Bei Menschen mit schwerer Kniearthrose werden regelmäßig Kniegelenksprothesen eingesetzt. Das Ziel einer solchen Gelenkoperation ist natürlich, dass der Patient danach besser laufen kann und weniger Schmerzen hat. Doch wie oft wird dieses Ziel tatsächlich erreicht, und wie schnell erholt sich ein Patient nach der Operation? Forscher an der Sint Maartenskliniek in Nijmegen wollen das mit ungewöhnlichen Forschungsmethoden herausfinden.
Für die Forschung werden Betroffene im Krankenhaus befragt. Sie machen Gehversuche und Tests, wie das Aufstehen von einem Stuhl, bei dem Sensoren am Körper angebracht sind, um die Bewegungen so genau wie möglich aufzuzeichnen. Da sich Menschen zu Hause anders und komplexer bewegen als Krankenhaus, wo der Forscher zuschaut, untersuchte die St. Maartenskliniek, ob es sinnvoll ist, Untersuchungen in der häuslichen Umgebung durchzuführen.
Bringt es zusätzliche Erkenntnisse, wenn ein Arthrose-Patient zu Hause Sensoren trägt, die Bewegungen registrieren, genau wie im Krankenhaus? Dies war tatsächlich der Fall, und es ergaben sich aussagekräftige Daten, weshalb die Maartenskliniek diese Art von Forschung nun ausweiten möchte.
Infektionen nach Gelenkersatz belasten Patient und System
Erschienen in EFORT Open Reviews
Die Infektion eines Prothesengelenks (PJI) ist eine der verheerendsten Komplikationen für einen Patienten nach einer Endoprothese.
Eine neue Übersichtsarbeit, erschienen in EFORT Open Reviews, das offizielle Journal der European Federation of National Associations of Orthopaedics and Traumatology (EFORT), zielt darauf ab, die Belastung der PJI für den einzelnen Patienten und das Gesundheitssystem im Hinblick auf die Sterblichkeitsrate, die von den Patienten angegebene Lebensqualität und die Inanspruchnahme von Gesundheitsressourcen zu bewerten.
Patienten mit PJI haben eine bis zu fünffach höhere Sterblichkeitsrate als Patienten, die sich einer nicht infizierten primären Endoprothese unterzogen haben. Bei Patienten mit PJI werden vermehrt ambulante Hilfsmittel eingesetzt und die Gelenkfunktion ist schlechter.
Die allgemeine Lebensqualität ist schlechter, insbesondere gemessen mit dem EQ-5D (Fragebogen für ein standardisiertes, präferenzbasiertes Verfahren zur Messung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität). Die direkten Krankenhauskosten sind um das Zwei- bis Fünffache höher, was auf Operationen und Prothesen, Antibiotika und einen verlängerten stationären Aufenthalt zurückzuführen ist.
Die klinische und gesundheitsökonomische Belastung durch PJI ist weltweit immens. Es wird erwartet, dass diese Belastung aufgrund der zunehmenden Zahl von Primäreingriffen und einer alternden Bevölkerung mit Komorbiditäten exponentiell ansteigt. Eine Verbesserung der Präventions- und Behandlungsstrategien ist für die Patienten und das Gesundheitssystem unerlässlich.
Probiotika bei Arthrose Schmerzen
Erschienen in Current Rheumatology Report
Die Entstehung und das Fortschreiten von Osteoarthritis (OA), einschließlich der Entwicklung chronischer Schmerzen, stehen in engem Zusammenhang mit der Aktivierung des angeborenen Immunsystems und nachfolgenden Entzündungsreaktionen.
Trauma, Lebensstil (z. B. Adipositas und Stoffwechselkrankheiten) und chronische Antibiotikabehandlung können das menschliche Mikrobioms stören, wodurch die Integrität des Darms beeinträchtigt und der Austritt von bakteriellen Endotoxinen und Metaboliten wie Lipopolysacchariden (LPS) in den Blutkreislauf gefördert wird.
Erhöhte LPS-Werte werden mit der Schwere von Osteophyten im Knie und mit Gelenkschmerzen in Verbindung gebracht. Sowohl präklinische als auch klinische Studien deuten stark darauf hin, dass Probiotika Patienten mit OA-Schmerzen durch eine positive Modulation der Darmmikrobiota und eine Abschwächung niedriggradiger Entzündungen über mehrere Wege helfen können.
Genetischer Einfluss von Zytokinen
Erschienen in Osteoarthritis and Cartilage Journal
Der kausale Zusammenhang zwischen entzündlichen Zytokinen und Osteoarthritis (OA) ist noch nicht ausreichend untersucht worden. In dieser Studie wurde die kausale Rolle von Entzündungszytokinen für das Risiko einer OA und einer Totalendoprothese mit Hilfe der Mendelschen Randomisierungsmethode (MR) untersucht. Entzündungszytokine standen in kausalem Zusammenhang mit Knie-OA, was das Verständnis von Entzündungen in der OA-Pathologie verbessern könnte.
TissueGene-C kann Schmerzen kontrollieren
Erschienen in Osteoarthritis and Cartilage Journal (Elsevier)
In früheren Studien wurde die Wirksamkeit und Sicherheit von TG-C, einer neuartigen zellbasierten Gentherapie, in präklinischen und klinischen OA-Modellen untersucht. In multizentrischen, doppelblinden klinischen Phase-2- und Phase-3-Studien wurde berichtet, dass die intraartikuläre Injektion von TG-C gut vertragen wird und sich die Gelenkfunktionalität, die Schmerzen und die Lebensqualität im Vergleich zu Patienten, die entweder zu Beginn der Behandlung oder ein Placebo erhielten, verbessert.
Präklinische Studien haben auch ergeben, dass die immunmodulatorischen und entzündungshemmenden Eigenschaften von TG-C für seinen analgetischen Mechanismus entscheidend sind. Ziel dieser Studie war es daher, ein umfassenderes Verständnis des Mechanismus zu erlangen, der der langfristigen analgetischen Wirksamkeit von TG-C in einem experimentellen Tiermodell für OA-Schmerzen zugrunde liegt.
Digitales Programm nach Kniegelenkprothese
Erschienen im JAMA Network Open Journal
In Australien unterziehen sich jedes Jahr 70.000 Menschen einem Knieersatz. Forscher des Kolling-Instituts führten eine randomisierte klinische Studie durch, in der sie untersuchten, ob ein digitales Technologiepaket, das remote bereitgestellt wird, die Schmerzen verringert und die Mobilität nach einer Knieprothese verbessert.
Dr. Vicky Duong vom Osteoarthritis-Forschungsteam: „Wir wissen, dass einer von 10 Patienten zwei Jahre nach der Operation unzufrieden ist.“ Somit startete das Team eine klinische Studie mit mehr als hundert Personen, bei der die Auswirkungen eines kombinierten digitalen Programms aus vierzehntägigen Gesundheitsberatungen, einem Fitbit-Aktivitätsmesser und einer mobilen Trainings-App gemessen wurden.
Die Ergebnisse zeigen, dass dieser Ansatz die Genesung fördert und die Patienten drei Monate nach der Operation weniger Schmerzen und eine größere Mobilität aufwiesen als diejenigen, die nur die übliche Behandlung erhielten. Erfreulicherweise spiegelte sich dieser positive Trend auch nach sechs und 12 Monaten wider.
Knorpeldegeneration verlangsamen
Erschienen in Osteoarthritis and Cartilage
Die Unterbrechung der endogenen Glukokortikoid-Signalübertragung in Knochenzellen mildert die Osteoarthritis (OA) bei gealterten Mäusen, doch die Rolle der endogenen Glukokortikoide in Chondrozyten ist unbekannt. In dieser Studie wurde untersucht, ob die Deletion des Glukokortikoidrezeptors speziell in Chondrozyten auch das Fortschreiten der OA beeinflusst.
Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Hemmung der Glukokortikoid-Signalübertragung in einem frühen Stadium nach einer Verletzung ein vielversprechender Weg zur Verlangsamung der osteoarthritischen Knorpeldegeneration sein könnte.
Welche Rolle spielt das Protein c-Fos?
Erschienen in Annals of the Rheumatic Diseases
Der Abbau des Gelenkknorpels wird in immer mehr Studien mit Entzündungs- und Stoffwechselprozessen im Gelenk in Verbindung gebracht. Bei der Erforschung dieser Prozesse hat ein wissenschaftliches Team unter Leitung der MedUni Wien bedeutende Fortschritte im Verständnis der Erkrankung erzielt, die einen neuen Ansatzpunkt für die Diagnose und Therapie darstellen können.
Bei ihren Forschungen konzentrierte sich das Team um den Molekulargenetiker Erwin Wagner (Klinisches Institut für Labormedizin und Universitätsklinik für Dermatologie der MedUni Wien) in Kooperation mit Kolleg*innen des Karolinska Institutet in Stockholm auf ein Protein (c-Fos), das die Wissenschaft in Zusammenhang mit Knochen- und Knorpelerkrankungen schon länger im Visier hat.
Wie sich auch bei den aktuellen Untersuchungen zeigte, weisen Knorpelproben von Menschen und Mäusen mit Osteoarthritis (OA) erhöhte Werte von c-Fos auf. Das Protein wird als Antwort auf OA-Signale von den Knorpelzellen ausgeschüttet und spielt eine Rolle beim Schutz des Knorpels. Im Rahmen ihrer Studie hat das Forschungsteam nun entdeckt, dass der c-Fos-Spiegel in Verbindung mit der Schwere des Verlaufs von OA steht.
Zusammenhang entzündlicher Zytokine und Arthrose
Erschienen in Osteoarthritis and Cartilage Journal
Genetische Einflüsse auf die Wirkung zirkulierender entzündlicher Zytokine auf die Osteoarthritis beim Menschen
Der kausale Zusammenhang zwischen entzündlichen Zytokinen und Osteoarthritis (OA) ist noch nicht ausreichend untersucht worden. In dieser Studie wurde die kausale Rolle von Entzündungszytokinen für das Risiko einer OA und einer totalen Gelenkarthroplastik mit Hilfe der Mendelschen Randomisierungsmethode (MR) untersucht.
Die Schlussfolgerungen sind, dass Entzündungszytokine, insbesondere MCSF und VEGF, in kausalem Zusammenhang mit Knie-OA standen, was das Verständnis von Entzündungen in der OA-Pathologie verbessern könnte.
Epigenetik ist ein heißes Thema in der Arthroseforschung
Erschienen in Osteoarthritis and Cartilage
Dieser „Jahresrückblick“ bietet eine Zusammenfassung der Forschungsergebnisse zum Thema Genetik, Genomik und Epigenetik bei Osteoarthritis (OA) zwischen März 2021 und April 2022.
Der Trend in der Genetik geht zur Meta-Analyse bestehender Kohorten mit vergleichbarer genetischer und phänotypischer Charakterisierung von Osteoarthritis, insbesondere zur klaren Definition von Subphänotypen, um die genetische Aussagekraft zu erhöhen.
Darüber hinaus erkennen viele Forscher die Möglichkeiten von Big Data und Multi-omics-Ansätzen, um molekulare Erkenntnisse über Osteoarthritis zu gewinnen.
Da die meisten genetischen Loci für Osteoarthritis nicht in den kodierenden Regionen von Genen liegen, was bedeutet, dass die Auswirkungen wahrscheinlich auf die Genregulierung zurückzuführen sind, ist die Epigenetik ein heißes Thema, und es gibt eine Flut von Studien über die Rolle von miRNA und langer nicht-kodierender RNA auf die Knorpelbiologie und -pathologie.
Retinsäure kann Arthrose der Hand behandeln
Erschienen im Arthritis Digest
… Retinsäure könnte bald eine wichtige entzündungshemmende Rolle in der Hand Osteoarthritis spielen.
Retinsäure, ein aus Vitamin A gewonnener Nährstoff, wird vom Körper in geringen Mengen benötigt, um zu funktionieren und gesund zu bleiben.
Neue Forschungsarbeiten von Teams, die von Versus Arthritis finanziert wurden, bestätigen, dass Menschen mit schwerer Handarthrose eher genetische Veränderungen aufweisen, die sich darauf auswirken, wie der Körper den Retinsäurespiegel kontrolliert.
Diese genetische Veränderung führte zu niedrigen Retinsäurespiegeln, die mit einer verstärkten Entzündung im Knorpel in Verbindung gebracht wurden. Entzündungen im Knorpel führen zum Verlust seiner glatten Oberfläche, wodurch seine Fähigkeit, das Gelenk bei Aktivität zu schützen, verloren geht.
Die Erhöhung des Retinsäurespiegels wirkte sich entzündungshemmend auf den Knorpel aus. Wurde ein Medikament, das den Retinsäurespiegel erhöht, an experimentelle Arthrose-Modelle verabreicht, verlangsamte sich die Entwicklung der Krankheit. „Diese Forschung befindet sich noch in einem frühen Stadium“, kommentiert Versus Arthritis. „Sie ist vielversprechend, weil sie uns ein tieferes Verständnis für die Ursachen der Handarthrose vermittelt und die getesteten Medikamente bei anderen Erkrankungen mit guter Sicherheit eingesetzt wurden.“ …
Hilft das Diabetes Medikament Metformin?
Erschienen Deutsche Rheumaliga
… Die Literatursuche einer australischen Forschergruppe hat ergeben, dass ein Standardmedikament zur Behandlung der Zuckerkrankheit (Diabetes) günstig auf Arthrose wirkt.
Es handelt sich um Metformin, die meisten Effekte wurden auf Kniearthrose beobachtet: Das Präparat minderte das Voranschreiten der Arthrose, linderte die Schmerzen und wirkte positiv auf die Mechanismen des Immunsystems bei Arthrose.
Dies zeigte sich in Laborstudien und in Untersuchungen an Betroffenen. Die Autoren empfehlen, diesen Effekt weiter zu untersuchen.
Fazit: Bislang gibt es noch kein Medikament, dass das Fortschreiten einer Arthrose aufhält. Zumindest bei Diabetikern, die gleichzeitig Arthrose haben, sollte man Metformin auch zur Arthrosetherapie nutzen.
Metformin hat zahlreiche Effekte, die sich günstig auf das Krebsrisiko, die Lebenserwartung und wohl auch auf das Immunsystem bei Rheumaerkrankungen auswirken…
Medikamente, die Entzündungen zurückdrängen
Osteoarthritis (OA) ist eine entzündliche Erkrankung der gesamten Gelenke, die sowohl Tiere als auch Menschen betrifft. Sie ist die häufigste Ursache für Lahmheit und Gelenkschmerzen bei Pferden. Rennpferde lahmen oft schon früh in ihrer Karriere, und jedes Jahr scheiden viele Pferde wegen dieser Krankheit aus.
Die neue potenzielle Behandlung für Osteoarthritis ist das Ergebnis einer langjährigen Zusammenarbeit von Forschern der Schwedischen Universität für Agrarwissenschaften und der Universität Göteborg, die zu einer Reihe von grundlagenwissenschaftlichen Veröffentlichungen geführt hat.
Durch umfangreiche Zellkulturstudien konnten die Forscher*innen eine Medikamentenkombination aus einem Lokalanästhetikum und einem entzündungshemmenden Medikament (Sildenafil) in extrem niedrigen Konzentrationen bewerten und vorstellen, die in Verbindung mit Glukose die entgleisten Knorpelzellen (d. h. Chondrozyten) von OA-Pferden wiederherstellen kann.
„Wir haben erfolgreich nachgewiesen, dass die Medikamente die Entzündung zurückdrängen und entgleiste Chondrozyten von OA-Pferden wiederherstellen können“, sagt Elisabeth Hansson, Professorin an der Sahlgrenska-Akademie der Universität Göteborg und eine der Forschungsleiterinnen der Zusammenarbeit.
Das Forschungsteam hat ein Patent für die neue Medikamentenkombination und möchte sie als zugelassenes Medikament für Pferde mit OA vermarkten, zunächst in Schweden. Es soll die Genehmigung für die Durchführung einer klinischen Studie zur Behandlung von Menschen mit dem Medikament beantragt werden.
Stammzellen aus Fettgewebe als mögliche Behandlungsoption
In dieser Studie von Wissenschaftern der Karl Landsteiner University of Health Sciences, Department of Orthopaedics, University Hospital Krems, Austria und der Donau Universität Krems, Center for Regenerative Medicine and Orthopaedics, Krems, Austria konnte gezeigt werden, dass Mesenchymale Stammzellen (MSCs) eine mögliche Behandlungsoption für die Arthrose Erkrankung darstellen.
Schlüsselstudie für neue Therapie bei Kniearthrose
… Die Orthogen AG, ein Unternehmen in der Molekularmedizin, gibt bekannt, dass die US-amerikanische Food and Drug Administration (FDA) eine Ausnahmegenehmigung (Investigational Device Exemption, IDE) für die firmeneigene Technologie Orthogen® Device (OD) erteilt hat.
Diese Genehmigung ermöglicht es dem Unternehmen, eine Schlüsselstudie in den USA zu starten, in der das OD zur Behandlung von Patienten mit Kniearthrose im Stadium II bis IV eingesetzt werden soll.
In der Schlüsselstudie werden Verbesserungen bei Schmerzen und Funktion durch alleinige Glukokortikoid-Injektionen (der derzeitige Behandlungsstandard) mit der von Orthogen patentierten Therapie aus körpereigenem konditioniertem Serum (ACS) und Glukokortikoiden bei Patienten mit Kniearthrose im Stadium II bis IV verglichen.
Nach Angaben des Center for Disease Control and Prevention (CDC) leiden mehr als 32,5 Millionen Amerikaner an Osteoarthritis. Die Belastung für die US-Wirtschaft beläuft sich auf schätzungsweise 150 Milliarden Dollar jährlich in Form von Lohnausfällen und Behandlungskosten. Bis 2050 wird sich die Zahl der US-Patienten, bei denen Arthrose diagnostiziert wird, voraussichtlich verdoppeln.
Peter Wehling, MD, PhD, Chief Executive Officer bei der Orthogen AG, sagte: „Diese IDE-Genehmigung ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer dringend benötigten Lösung für das weltweite Problem der Osteoarthritis. Wir sind gerade auf der Suche nach einem Entwicklungs- und Vermarktungspartner, der die PMA-Zulassung und die anschließende Markteinführung unterstützt, einschließlich einer breiten Kostenerstattung, die einer großen Patientengruppe den Zugang ermöglicht.“
Knochenmarksläsionen und Hüftschmerzen
Erschienen Arthritis Research Canada
… Knochenmarksläsionen (BMLS) werden mit Hüftschmerzen und fortschreitender Osteoarthritis in Verbindung gebracht. Bisherige Untersuchungen am Knie legen nahe, dass BMLS neben Knorpelschäden auftreten.
Eine neue Studie von Carly Jones, einer Doktorandin am Centre for Aging SMART, und den Wissenschaftlern von Arthritis Research Canada, Dr. Jolanda Cibere und Dr. John Esdaile, ergab, dass dies auch für die Hüfte zutrifft.
Das Hauptziel dieser Studie bestand darin, durch die Bewertung der Gesamtstrukturen des Knorpels den Knorpel in den Bereichen zu untersuchen, die über den BMLs in der Hüfte liegen, und diesen mit dem Knorpel von Menschen ohne BMLs in der Hüfte zu vergleichen. Dies half, die Rolle dieser Art von Läsion bei der Knorpeldegeneration zu verstehen.
Die Untersuchung ergab, dass Menschen mit BMLs in der Hüfte, ähnlich wie im Knie, im Vergleich zu Menschen ohne BMLs eine darüber liegende lokale Knorpeldegeneration aufwiesen.
Insbesondere war die lokale Knorpeldegeneration im Becken stärker ausgeprägt als am Oberschenkelknochen. Dieser Befund unterstreicht, wie wichtig es ist, den Knorpel des Beckens und des Oberschenkelknochens getrennt zu analysieren.
„Das Verständnis der BMLs und ihrer Rolle für die Knorpelgesundheit ist für die Zukunft der Arthroseforschung von entscheidender Bedeutung“, sagte Dr. Jolanda Cibere, leitende Wissenschaftlerin bei Arthritis Research Canada. „Dies könnte Möglichkeiten für ein frühzeitiges Eingreifen und krankheitsmodifizierende Behandlungen für Osteoarthritis bieten.“
Arthrose Medikamente und Studien: Gibt es Grund zur Hoffnung?
Wirksame Versuchsmodelle in der Arthroseforschung
… Eines der Haupthindernisse für die Entwicklung eines Heilmittels ist der Mangel an Versuchsmodellen, die das Verhalten von Arthrose beim Menschen genau wiedergeben.
Mit der patentgeschützten Organ-on-Chip-Technologie von Chiron und der Verwendung menschlicher Zellen können wir die Organe in unserem Körper, die von der Krankheit betroffen sind (in erster Linie unsere Knie!), nachbilden, um wirksamere Versuchsmodelle zu schaffen.
Die Modelle von Chiron liefern genauere Erkenntnisse über das Krankheitsverhalten und helfen bei der Entwicklung und Entdeckung wirksamerer, leistungsfähigerer und gezielterer Medikamente.
Als Chiron streben wir danach, die Art und Weise der präklinischen Validierung von Leitmedikamenten, Hydrogelen und Zelltherapien mit Schwerpunkt auf der Behandlung von Osteoarthritis und rheumatoider Arthritis zu verändern.
Unsere Technologie bietet eine bessere Möglichkeit, das Verhalten eines neuen Medikaments im Körper zu untersuchen. Tiermodelle, die für Arzneimitteltests verwendet werden, sind oft nicht geeignet, um das vorherzusagen, was sie vorhersagen sollen.
Hinweis: Die hier geteilten Informationen sollen zur Stärkung der persönlichen Gesundheitskompetenz beitragen, ersetzen aber in keinem Fall die ärztliche Diagnose, Beratung und Behandlung.
Foto: Shutterstock
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