Kurkuma bei Arthrose einnehmen
Arthrose

Kurkuma bei Arthrose einnehmen: Welche Dosis?

Zuletzt aktualisiert am 13. Februar 2024 von tirolturtle

Kurkuma bei Arthrose einnehmen – welche Dosis ist die richtige? Diese Frage beantwortet Pharmazeutin Heidi Manzl für die Arthrose Forum Austria Community.

Kurkuma bei Arthrose einnehmen. Diese Frage stellt sich, wenn Betroffene ihre Gelenkbeschwerden mit konservativen Methoden – dazu zählt auch die Einnahme von entzündungshemmenden Gewürzen – lindern möchten.

Wie und ob Kurkuma bei Arthrose hilft, dazu findest du auf meinem Blog hilfreiche Beiträge. Ich stehe in engem Austausch mit Pharmazeutin Heidemarie Manzl.

Die Niederösterreicherin ist Apothekerin im Ruhestand, studiert an der Donau Universität Krems und absolviert derzeit das Masterstudium „Natural Medicine“. Seit vielen Jahren beschäftigt sie sich intensiv mit der Pflanzenheilkunde und ist selbst von Arthrose an Knie- und Daumengelenken betroffen.

Was Kurkuma-Expertin Heidemarie Manzl zur Frage, ob Kurkuma bei Arthrose Schmerzen hilft, zu sagen hat, kannst du im folgenden Blogbeitrag nachlesen.

Hilft Kurkuma bei Arthrose Schmerzen?

Um ihr Wissen zu erweitern und selbst Forschungsarbeit zu leisten, studiert Heidemarie an der Donau Universität Krems. Im Rahmen ihres „Natural Medicine“ Studiums verfasst die Wissenschaftlerin eine Master-Thesis über die: Anwendung von Kurkuma und Curcumin zur Linderung von Arthrose Beschwerden. Betroffene können bei Interesse einen Fragebogen ausfüllen und damit die Forschungsarbeit zum Thema unterstützen.

Kurkuma bei Arthrose: Fragebogen für Betroffene – jetzt ausfüllen!

Kurkuma bei Arthrose einnehmen: Welche Dosis ist sinnvoll?

In meiner Arthrose Community, in der der Fokus ganz klar auf dem Arthrose Selbstmanagement liegt, ist das Interesse an konservativen Behandlungsmethoden naturgemäß groß.

Die Einnahme von entzündungshemmenden Gewürzen wie Kurkuma oder Gewürzmischungen wie Kreuzkümmel, Muskat und Koriander, sind eine Möglichkeit.

Über die Wirkungsweise gibt es – wie häufig bei naturheilkundlichen Methoden unterschiedliche Meinungen. Was beispielsweise Medizin Transparent dazu sagt, kannst du in diesem Blogbeitrag nachlesen: Hilft Kurkuma bei Arthrose Schmerzen?

Über die Arthrose Forum Austria Community ist Gabriela B. auf meinen Blog und die Beiträge über Kurkuma und Arthrose gestoßen. Sie hat Arthrose, nimmt eine Tablette Kurkuma derzeit ein und hat Fragen zur richtigen Dosis.

Frage von Gabriela B. in der Arthrose Forum Austria Selbsthilfegruppe 

Da du die Frage von Gabriela nur dann lesen kannst, wenn du Mitglied in meiner Arthrose Forum Austria Community bist – trete gerne bei – fasse ich die Fragestellung zusammen:

Ich habe eine Frage an die Community:
Bis gestern kannte ich mich nicht gut mit den Begriffen Curcuma Extrakt, Curcumin und Curcuminoiden aus. Heute glaube ich zu wissen, dass das Curcuma Extrakt mit dem Begriff Curcumin gleichzusetzen ist, und dass es noch 2 weitere curcuminähnliche Stoffe (Demethoxy-Curcumin & Bisdemethoxy-Curcumin = Curcuminoid), gibt, die auch teilweise, aber nicht immer, in den beiliegenden Informationszetteln angegeben sind.

Da steht dann so wie bei 1)“Dr. Böhm Gedächtnis aktiv“, es wird laut Heidemarie Manzl (tirolturtle.at, arthrose forum austria.at) auch für Arthrose eingesetzt) : Curcuma Extrakt longvida 400mg, Curcuminoide 92 mg.

Weitere von ihr empfohlene Produkte:
2) „curcumin-loges“, 50.40mg Kurkuma Wurzelextrakt (2 Kapsel)
3) „Flexofytol“ 84 mg Curcumin (2 Kapseln),
4) „Acurmin“ 27,5 mg Curcumin.

Die Tagesmengen bei 2 Kapseln variieren ordentlich:
1) ca. 1000mg,
2) ca. 100 mg
3) 168 mg und
4) 55mg.

Es gibt es auch weitere Produkte im Internet wo 400 mg Curcuma Extract enthalten sind, es werden 3 Tabletten empfohlen.
Ich verstehe das nicht.Kennt sich jemand wirklich gut damit aus? Oder kann ich Frau Heidemarie Manzl selber fragen?
Dankeschön.
Und habe ich recht, dass mit Kurkuma Exstract Curcumin (+Curcuminoiden) gemeint ist?
Und: Ich nehme im Augenblich 1 Tablette von Dr. Böhm: Curcuma Extrakt longvida 400mg, Curcuminoide 92 mg.
Eher 2, oder?
In dem Artikel von Heidemarie Manzl ist von 1-2 die Rede?

Die Fragestellung habe ich an Heidemarie Manzl, Gastautorin für meinen Blog, Pharmazeutin und Apothekerin sowie Forschende weitergeleitet und um Antwort zur Frage gebeten.

Liebe Gabriela! Liebe Community!

Ich freue mich über Ihr Interesse an Kurkuma und Curcumin, denn ich beschäftige mich schon längere Zeit mit diesem Thema. Da ist es manchmal nicht einfach bei den zahlreichen Beiträgen im Internet und den vielen Produkten, die am Markt sind, noch den Überblick zu behalten.

Zu Ihrer ersten Frage, liebe Gabriela möchte ich sagen, dass die Begriffe Kurkumaextrakt, Curcumin und Curcuminoide oft verwechselt werden, und das leicht zu Unklarheiten bei der Dosierung führen kann.

Die Kurkumawurzel oder botanisch korrekt der Kurkumawurzelstock enthält 3 bis 5% Curcuminoide. Curcumin macht davon etwa 90% aus. Der Rest sind wie Sie in ihrem Beitrag schon erwähnt haben, Monodesmethoxy- und Bisdesmethoxycurcumin.

Im Handel erhältliches Curcumin ist meist eine Mischung aus diesen drei Bestandteilen und wird oft wegen seines Hauptbestandteils einfach als Curcumin bezeichnet. Die Angaben Curcumin und Curcuminoide sind also von der Wirkung her gleichzusetzen.

Anders verhält es sich beim Kurkuma-Extrakt. Hier gibt es eine Reihe von Extrakten mit unterschiedlichem Curcumin-Gehalt.

In einem Beurteilungsbericht der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) sind zwei verschiedene Trockenextrakte aufgelistet, die mit unterschiedlichen Alkoholkonzentrationen hergestellt sind.

In den letzten Jahren wurde eine Reihe von bio-optimierten Extrakten entwickelt, die eine bessere Aufnahme von Curcumin in den Körper ermöglichen.

Dadurch wird es rascher über das Blut zu den Wirkorten transportiert. Das ist besonders wichtig für uns Arthrose Patientinnen und Patienten, denn Curcumin soll ja nicht im Darm bleiben, sondern möglichst rasch zu den verschiedenen Gelenken transportiert werden und dort seine Wirkung entfalten.

Der Extrakt ist nicht mit Curcumin gleichzusetzen. Ich möchte das anhand von ein paar kurzen Beispielen erläutern: Es macht Sinn bei der Dosierung die Curcumin-Mengen zu vergleichen, nicht aber die Mengen an Extrakt.

Gabriela hat das sehr übersichtlich zusammengefasst und die vier Produkte, die ich in meinem letzten Beitrag erwähnt habe, aufgelistet.

1. Die Nahrungsergänzungsmittel Gedächtnis aktiv von Dr. Böhm und Curcuma Dr. Böhm enthalten pro Kapsel 400 mg bio-optimierten patentierten Curcuma-Extrakt Longvida mit Lecithin und 92 mg Curcumin.

2. Curcumin-loges enthält 50,4 mg. Extrakt pro Kapsel, davon mindestens 35 mg. Curcumin,

3. Flexofytol enthält 42 mg Curcumin und
4. Acurmin 27,5 mg.

Betrachtet man die täglich eingenommene Curcuminmenge so sind die Unterschiede nicht so groß. Bei den Präparten von Dr. Böhm genügt es, eine Kapsel täglich zu nehmen, bei den anderen 3 sind 2 Kapseln empfehlenswert.

Das wären dann folgende Curcuminmengen täglich: Dr. Böhm 92 mg., Curcumin Loges 70 mg., Flexofytol 84 mg. und Acurmin 55 mg.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt eine durchschnittliche Menge von etwa 1,4 mg Curcumin täglich pro Kilogramm Körpergewicht, das wäre für einen 60 kg. schweren Menschen 84 mg.

Kurkumaextrakte haben je nach Herstellung unterschiedlichen Gehalt an Curcumin.. Da Curcumin nur wenig wasserlöslich ist, wird es vom Körper schlecht aufgenommen und rasch wieder ausgeschieden und muss daher durch moderne Verfahren wasserlöslich gemacht werden.

Daran hat die Forschung in den letzten Jahren intensiv gearbeitet. Eine schon lang bekannte Möglichkeit mehr Curcumin aufzunehmen ist der Zusatz von Piperin, einem Inhaltsstoff des schwarzen Pfeffers, wie er auch im Curry enthalten ist. Da Piperin scharf schmeckt kann es bei empfindlichen Menschen den Magen reizen.

Eine andere gut verträgliche Anwendung ist die Kombination mit Lecithin wie es bei dem patentierten Extrakt Longvida in den beiden Curcumin-Präparaten von Dr. Böhm angewendet wird. Mit Hilfe von Lecithin wird das Curcumin wesentlich besser vom Körper aufgenommen als reines Curcumin.

Bei Curcumin Loges, Flexofytol und Acurmin wird das Curcumin mit Mizellen wasserlöslich gemacht. Man muss sie sich als winzige Ballons vorstellen, die, die das fettlösliche Curcumin umhüllen und so mit Wasser verbinden. Dadurch wird es ebenfalls wesentlich leichter ins Blut aufgenommen und zu den Wirkorten transportiert.

Im Internet finden sich zahlreiche Präparate mit unterschiedlichem Curcumin-Gehalt, bio-optimiert oder auch nicht. Leider sind die Angaben oft ungenau und verwirrend.

Es ist auch ein großer Unterschied ob Kurkumapulver, das kaum vom Körper resorbiert und meist rasch wieder ausgeschieden wird, einfach in Kapseln abgefüllt wird, oder ein bio-optimierter Extrakt mit genau definiertem Gehalt an Curcumin.

Es ist nachvollziehbar, dass Kapseln mit einem solchen Extrakt teurer sind, aber wesentlich wirkungsvoller als reines Kurkumapulver.

Wichtig ist auch, das betreffende Nahrungsergänzungsmittel über längere Zeit einzunehmen, da die optimale Wirkung meist erst nach etwa 3 Wochen eintritt.

Falls weitere Fragen zu Curcumin und Arthrose auftauchen, wird Heidemarie Manzl diese gerne beantworten, wie sie mir versichert hat. Zudem solltest du dich beim Kauf von Nahrungsergänzungsmitteln stets beraten lassen, sei es in deiner Apotheke oder bei deinem Haus- oder Facharzt oder Ärztin.

Sie würde sich auch freuen, wenn noch einige weitere Betroffene den kurzen Fragebogen für ihre Master-Thesis über Curcumin und Arthrose ausfüllen würden. Der Fragebogen kann auch gerne an andere Betroffene weitergeleitet werden und wird vollkommen anonym und nur für diese wissenschaftliche Arbeit verwendet. 

Hier ist noch einmal der Link zum Fragebogen. 

Edit: Inzwischen hat Heidi Manzl ihre Master Thesis abgeliefert. Die wissenschaftliche Arbeit Curcumin Stellenwert und Potenzial bei Ostheoarthritis kann auf der Website der Universität für Weiterbildung Krems in der Online-Bibliothek abgerufen werden. 

Bitte beachte auch, dass die angeführten Informationen keine Empfehlung oder Bewerbung möglicher diagnostischen Methoden, Behandlungsmöglichkeiten, Therapien oder Arzneimittel darstellt! Mehr dazu hier: Disclaimer

Hinweis: Die hier geteilten Informationen sollen zur Stärkung der persönlichen Gesundheitskompetenz beitragen, ersetzen aber in keinem Fall die ärztliche Diagnose, Beratung und Behandlung und dürfen weder zur Selbstdiagnose, Behandlung oder Selbstmedikation verwendet werden!

Foto: Adobe Stock

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