Zuletzt aktualisiert am 1. März 2021 von tirolturtle
Skitouren und Bergtouren mit künstlichem Kniegelenk: 100 Gipfel bezwingt Karl Stern mit seinen Skiern im Winter, im Sommer geht es mit E-Bike und Stöcken auf den Berg.
Skitouren und Bergtouren mit künstlichem Kniegelenk – das ist die Leidenschaft von Karl Stern. Über seinen Leidensweg sagt der aus der Gemeinde Natters bei Innsbruck stammende 77-jährige:
Ich hatte ständig Schmerzen. Das Knie war andauernd geschwollen. Ich habe nicht mehr gewusst, wie ich mich hinlegen oder mich umdrehen soll.
Das Schlafen war eine einzige Qual
Ich hatte mit Sport schon abgeschlossen. Ich konnte nicht mehr Skifahren, nicht mehr Skitouren gehen, nicht Rad fahren, nicht wandern.
Kennengelernt habe ich Karl Stern 2013. Es war im Rahmen eines Skitages für Patienten mit künstlichen Kniegelenken. Die Fachärzte Prof. Dr. Christian Fink, Dr. Christian Hoser und Dr. Peter Gföller von der Innsbrucker Praxis Gelenkpunkt hatten dazu rund 40 Patienten aus ganz Österreich eingeladen.
Durchschnittlich waren die Teilnehmer zwischen 50 und 70 Jahre alt und verfügten über eine Teil- oder Totalendoprothese in den Kniegelenken. Auch die Tiroler Tageszeitung hat darüber berichtet.
Bei diesem Skitag sollte es darum gehen, Menschen mit Knieprothesen maximale Sicherheit bei sportlichen Aktivitäten zu geben und sie dazu zu motivieren, nach dem Implantieren einer Teil- oder Vollendoprothese im Knie wieder aktiv und mit einem sicheren Gefühl Sport auszuüben.
Skitouren und Bergtouren mit künstlichem Kniegelenk: Alles ist möglich
Auch Karl Stern liebt den Bergsport, insbesondere Skitouren und Bergtouren über alles.
Seinem Leidensweg gingen aber, wie bei vielen anderen Arthrose-Patienten, jahrelange Schmerzen voraus – im Fall von Karl Stern verbunden mit zwei Arthroskopien und ständigen Infiltrationen zur Schmerzlinderung.
2011 erhielt der heute 77-jährige eine Vollendoprothese im linken Knie. „Wandern, Skifahren und Radfahren. Alles ist seither wieder möglich“, erzählt mir Karl Stern beim Skitag 2013.
„Am schönsten für mich ist, dass ich wieder Skitouren gehen kann.“
Hundert Gipfel sind es in etwa pro Jahr, die der sportlich aktive Tiroler mit Skiern begeht. Zwei Jahre nach dem Skitag kontaktiere ich Karl Stern im Oktober 2015 für ein kurzes Interview für meinen Arthrose Blog und treffe ihn am Telefon gesund und munter an.
In wenigen Tagen feiert Herr Karl seinen 77. Geburtstag und erzählt mir voller Stolz, welche neue sportliche Strategie er für den Sommer entwickelt hat.
„Ich wandere natürlich auch im Sommer für mein Leben gern auf die Tiroler Berggipfel.“
Skitouren und Bergtouren mit künstlichem Kniegelenk: neue Strategie
Um den mühsamen Aufstieg ein wenig zu erleichtern, fahren Karl Stern und sein Sportpartner jetzt mit E-Bikes auf die Almen und von dort geht es zu Fuß mit Stöcken auf die Berggipfel weiter.
Ich bitte Herrn Karl um einen Bike- und Wander-Tipp. Besonders gut gefallen habe ihm heuer im Sommer die Tour mit dem E-Bike auf die nahe Innsbruck gelegene
- Hinterhornalm
- weiter auf die Walder Alm
- und von dort zu Fuß auf das Walder Köpfl
Chapeau! Alle aktiven Mountainbiker und E-Biker da draußen werden mir zustimmen: Wer diese Strecke kennt weiß, das ist eine stolze Leistung!
Ich selbst kenne die Hinterhornalm von meiner früheren Mountainbike-Karriere. Inzwischen fahre ich nicht mehr mit dem Mountainbike. Eine Lenkstange zu halten und vor allem abwärts mit Bremsmanöver, ist für meine Daumengelenke zu anstrengend und schmerzhaft.
Wie ich meine Arthrose Schmerzen bekämpfe und welche Strategien mir helfen, erfährst du im Blogbeitrag: Was hilft bei Arthrose am Daumen.
Dass Skifahren mit Knieprothese gut möglich ist, zeigt auch das Beispiel meines Mannes. Im Blogbeitrag Skifahren mit Knieprothese erfährst du, welche Voraussetzungen gegeben sein sollten, um mit künstlichen Gelenke Ski zu fahren. Und was generell beim Skifahren mit Arthrose zu beachten ist, erfährst du in den Blogbeiträgen Skifahren mit Arthrose und Sicheres Skifahren mit Prothese.
Skifahren mit Knieprothese und Teilschlitten: Mein Mann kann`s
Hinweis: Die hier geteilten Informationen sollen zur Stärkung der persönlichen Gesundheitskompetenz beitragen, ersetzen aber in keinem Fall die ärztliche Diagnose, Beratung und Behandlung.
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