Training Kniearthrose
Arthrose

Neuer Trainingsansatz bei Kniearthrose: Studie an der FH St. Pölten

Zuletzt aktualisiert am 22. März 2022 von tirolturtle

Schmerzen im Kniegelenk? Das Institut für Gesundheitswissenschaften der Fachhochschule St. Pölten sucht StudienteilnehmerInnen für einen neuen Trainingsansatz bei Kniearthrose.

Neuer Trainingsansatz bei Kniearthrose: Kniearthrose ist eine degenerative Erkrankung des Gelenkknorpels im Kniegelenk, welche mit lokalen Entzündungsreaktionen einhergeht. Neben älteren Menschen sind häufig auch jüngere Personen im erwerbstätigen Alter betroffen.

Insbesondere Letztere sehen sich dadurch mit Einschränkungen in den Bereichen Sport, Arbeit und Familie konfrontiert. Je nach Schweregrad und Beschwerdebild der Erkrankung kommen verschiedene Therapieverfahren in Betracht.

Es gibt operative und nicht-operative Behandlungsoptionen. Einige Untersuchungen haben bereits gezeigt, dass nicht-operative Trainings-therapeutische Maßnahmen zu sehr guten Kurzzeitergebnissen in Bezug auf Schmerzreduktion und Verbesserung der Kniegelenkfunktion führen können.

Mittel- bis langfristige Effekte konnten jedoch bisher nicht festgestellt werden. Eine Lösung dieser Problematik könnten neue Erkenntnisse im Bereich des motorischen Lernens darstellen.

Motorisches Lernen zeichnet sich durch eine permanente Verbesserung der Bewegungsausführung aus und gilt als Schlüsselfaktor in der Rehabilitation, um nach verschiedenen Verletzungen Bewegungen neu zu erlernen.

Auf diese Weise können Bewegungsabläufe ökonomisiert und ohne Fehlbelastungen durch falsche Muskelansteuerung erlernt werden.

Die Effekte bestimmter motorischer Lernstrategien sind in den letzten Jahren zunehmend in den Fokus wissenschaftlicher Forschung gerückt.

Aus dem österreichischen Gesundheitsbericht 2016 geht hervor, dass 12 % der österreichischen Bevölkerung an Arthrose leidet. Ab einem Alter von 60 Jahren ist sogar knapp ein Drittel der ÖsterreicherInnen betroffen (29 %).

Neuer Trainingsansatz bei Kniearthrose

Trainings-therapeutische Maßnahmen werden bei der Behandlung von Arthrose, vor allem im frühen Stadien einer Arthrose-Erkrankung eingesetzt, mit dem Ziel, die Symptomatik zu verbessern bzw. zu erleichtern.

Ansätze aus der Bewegungstherapie konnten bisher jedoch nur eine kurzfristige Schmerzreduktion erzielen. Deswegen untersucht das Institut für Gesundheitswissenschaften der FH St. Pölten, ob mit motorischen Lernstrategien auch mittel- bis langfristige Effekte möglich sind. Falls ja, könnten davon sowohl aktuelle als auch künftig betroffene Patientinnen und Patienten profitieren.

Das Institut für Gesundheitswissenschaften der Fachhochschule St. Pölten sucht TeilnehmerInnen für einen neuen Trainingsansatz bei PatientInnen mit Kniearthrose:

Das Ziel dieser Studie ist es zu untersuchen, ob ein neuer Trainingsansatz, zur langfristigen Verbesserung der Schmerzen bei Kniegelenkarthrose führt.

Das Neuartige an diesem Trainingsprogramm ist die Art und Weise, wie Patienten unterschiedliche Übungen erlernen und wie Patienten Rückmeldung über die Durchführung der Übungen erhalten. Dies erfolgt nach Erkenntnissen im Bereich des „Motorischen Lernens“.

Gesucht werden:

Männliche und weibliche TeilnehmerInnen zwischen 45 bis 60 Jahren mit Kniearthrose

Wie läuft das Training ab:

Das Institut für Gesundheitswissenschaften an der Fachhochschule St. Pölten führt mit den TeilnehmerInnen ein 6-wöchiges Online-Gruppentraining unter Anleitung einer Physiotherapeutin durch, wobei die erste Einheit als Präsenztraining (wahlweise in St. Pölten, Krems oder Wien) stattfindet.

Anschließend führen die TeilnehmerInnen die erlernten Übungen noch weitere 6 Wochen selbstständig zu Hause durch. Dabei haben die Patienten regelmäßigen Kontakt mit der Physiotherapeutin.

Damit die Unterschiede zwischen einem klassischen Trainingsprogramm und einem neuartigen Trainingsprogramm festgestellt werden können, werden zwei Gruppen verglichen.

Die Interventionsgruppe führt das neuartige Trainingsprogramm und die Kontrollgruppe das klassische Trainingsprogramm durch.

Nach dem Einverständnis, an der Studie teilzunehmen, werden die TeilnehmerInnen per Zufallsprinzip einer der beiden Gruppen zugeteilt.

Damit die Gruppen vergleichen werden können, werden auch einige Messungen durchgeführt:

  • Ganganalyse in einem biomechanischen Bewegungslabor
  • Tests zu Beweglichkeit, funktionellen Kapazität und Kraft
  • Zu Beginn des Trainings, nach 6 Wochen sowie zum Abschluss des Trainingszeitraumes werden diese Untersuchungen durchgeführt.
  • 12 Wochen nach Beendigung des Trainings werden diese Tests erneut durchgeführt, sodass es insgesamt vier Messzeitpunkte über einen Zeitraum von 24 Wochen gibt.

Alle KontrollgruppenteilnehmerInnen erhalten nach Abschluss der Studie ausführliches Informationsmaterial bezüglich der anderen Trainingsmethode.

Die TeilnehmerInnen erhalten:

  • Ein professionell angeleitetes Training zur Verbesserung der Schmerzsymptomatik bei Kniearthrose
  • EUR 100,–  als Aufwandsentschädigung

Darüber hinaus leisten die TeilnehmerInnen einen bedeutenden Beitrag zur wissenschaftlichen Erforschung von nichtoperativen Therapieverfahren bei Arthrose.

Das Institut für Gesundheitswissenschaften an der FH St. Pölten würde sich über eine Teilnahme an seiner Studie sehr freuen. Magdalena Führer, Ansprechperson für den Bereich Training und TeilnehmerInnen:

Wir erhoffen uns von unserem Therapieansatz, eine längerfristige Verbesserung der Schmerzsymptomatik Ihrer Kniearthrose. Ein Erfolg unseres Vorhabens könnte sich positiv auf Ihr Wohlbefinden auswirken und zukünftig die Gesundheitskosten in Österreich senken.

Motorische Lernstrategien werden in der Rehabilitation nach verschiedenen Verletzungen eingesetzt, um Bewegungsauführung nachhaltig zu ökonomisieren und zu verbessern, sodass Fehlbelastungen vermieden werden. Fraglich ist, ob sich diese nachhaltigen Effekte auch auf die Therapie von Kniearthrose übertragen lassen

Genau das will das Institut für Gesundheitswissenschaften der FH St. Pölten herausfinden. In einer Studie, die die mittel- und langfristigen Effeke eines neuen Trainingsansatzes auf Schmerzen, Lebensqualität und Sportfähigkeit bei Kniegelenkarthrose untersucht.

Die Studienteilnehmer*innen leisten dazu einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung evidenzbasierter Maßnahmen und Therapien zur Verbesserung und Erleichterung der Symptomatik von Arthrose. 

Neuer Trainingsansatz bei Kniearthrose: Melde dich an!

Alle Informationen über das wissenschaftliche Projekt, das von der Fachhochschule Sankt Pölten, der Donau-Universität Krems, dem Universitätsklinikum Sankt Pölten sowie Orthopädisches Spital Speising, durchgeführt wird, kannst du auf meinem Blog – oder wenn du Mitglied meiner Arthrose Selbsthilfegruppe bist auch direkt in der Gruppe – downloaden.

Hier gehts zur PDF-Datei: Studie Kniearthrose FH St. Pölten

Mehr über den neuen Trainingsansatz bei Kniearthrose und der begleitenden Studie kannst du auch auf dem Arthrose Forum Austria Newsticker erfahren.

Erfreulicherweise haben sich aufgrund der Beiträge auf meinen Blog, in der digitalen Selbsthilfegruppe und im Newsticker, bereits einige ProbandInnen aus meiner Arthrose Community für das Training interessiert und angemeldet!

Ansprechpartnerin für das Projekt ist: Magdalena Führer, Bsc, Research Assistant, Institut für Gesundheitswissenschaften, Department Gesundheit. Entweder per Tel. unter +43/676/847 228 599 oder per Mail an magdalena.fuehrer@fhstp.ac.at.

Update März 2022: Das Projekt ist abgeschlossen. Es werden keine weiteren Probanden benötigt.

Hinweis: Die hier geteilten Informationen sollen zur Stärkung der persönlichen Gesundheitskompetenz beitragen, ersetzen aber in keinem Fall die ärztliche Diagnose, Beratung und Behandlung.

 

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